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49-Euro-Ticket in Tübingen günstiger

Das 9-Euro-Ticket aus dem Sommer haben viele gut in Erinnerung. Nach langem Streit übers Geld gibt es nun grünes Licht für ein Anschlussangebot über 49 Euro im Monat. Wer in Tübingen wohnt, zahlt deutlich weniger.

Ein Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn steht im Hauptbahnhof. Foto: dpa
Ein Fahrkartenautomat der Deutschen Bahn steht im Hauptbahnhof.
Foto: dpa

TÜBINGEN. Für das Deutschlandticket, das ab Mai bundesweit für 49 Euro erhältlich ist, zahlt die Stadtverwaltung Tübingen Zuschüsse: Wer in der Unistadt wohnt, erhält das Ticket ab Juli für 34 Euro im Monat, teilte die Stadtverwaltung mit. Tübinger KreisBonusCard-Besitzer zahlen 15 Euro im Monat. Für städtische Mitarbeiter gibt es das Deutschlandticket für 14 Euro im Monat. So soll die Attraktivität der Universitätsstadt Tübingen als Arbeitgeberin steigen.

Für 49 Euro im Monat mit Bus und Bahn durch die ganze Republik - lange darauf warten müssen Millionen Stammkunden, aber auch ganz neue Fahrgäste nicht mehr. Nach monatelangem Streit ist die Finanzierung beschlossene Sache. Nach dem Bundestag stimmte am Freitag auch der Bundesrat dem Gesetz zu - und gab damit das Startsignal. Nun soll es schnell weitergehen: Der Verkaufsbeginn folgt am Montag, ehe es am 1. Mai richtig losgeht und man mit dem Ticket überall in Deutschland einsteigen kann.

Was ist das Ziel des 49-Euro-Tickets?

Das 49-Euro-Abo soll an das beliebte 9-Euro-Ticket anknüpfen, das es im vergangenen Sommer für drei Monate gab. Es soll Busse und Bahnen attraktiver machen und möglichst viele dazu bewegen, vom Auto umzusteigen. Für Millionen Pendlerinnen und Pendler, aber auch finanziell schwächere Menschen sollen die »Öffis« erschwinglicher werden - und einfacher: mit einem bundesweiten Ticket über alle Tarifzonen und Preisbedingungen hinweg. »Das Ticket wird vielen Menschen neue Möglichkeiten eröffnen, in Deutschland mobil zu sein - im Alltag, in der Freizeit oder auch im Urlaub«, schwärmte Bundesverkehrsminister Volker Wissing.

Wer finanziert das 49-Euro-Ticket?

Die Kosten wollen Bund und Länder je zur Hälfte tragen. Dabei geht es vor allem um den Ausgleich von Einnahmeausfällen bei den Verkehrsunternehmen wegen des günstigen Ticketpreises, der unter vielen sonst üblichen Abo-Tarifen liegt. Nach dem nun besiegelten Gesetz kommen vom Bund von 2023 bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro. Die Länder wollen ebenso viel aufbringen. Auch mögliche Mehrkosten sollen im ersten Jahr hälftig geteilt werden. Wie die Finanzierung langfristig weitergeht, muss noch geklärt werden.

Wie lange wird das Ticket 49 Euro kosten?

Das ist offen. Klar ist nur: Ewig wird der verlockende Preis nicht zu halten sein. Verkehrsbetriebe weisen auf steigende Kosten nicht nur für Energie hin. Bund und Länder sprechen offen von einem »Einführungspreis«. Spätere Anhebungen sind nicht ausgeschlossen. Sie könnten dann zusammen mit der generellen Finanzierungsfrage wieder auf den Tisch kommen. Forderungen von Verbraucherschützern nach einer Preisgarantie bis Ende 2025 ist die Politik nicht nachgekommen.

Was ist noch zu klären?

Die Konditionen sind weitgehend festgezurrt. Restlos geklärt ist die Ausgestaltung aber noch nicht. Für Studierende soll am 1. Mai vorerst ein »Upgrade« kommen - ausgehend vom Preis des Semestertickets müssen sie nur die Differenz zu den 49 Euro fürs Deutschlandticket zahlen. Eine Dauerlösung wollen die Länder-Verkehrsminister noch erarbeiten. Regional sprießen schon viele Ergänzungen zum Ticket aus dem Boden, etwa zu Mitnahmemöglichkeiten von Rädern und Hunden - aber jeweils nur bezogen auf bestimmte Gebiete. Der Bahnbeauftragte des Bundes, Michael Theurer warb dafür, dass trotzdem eine »Einheitlichkeit« beim Deutschlandticket gewährleistet sein solle.

Für welchen Zeitraum gilt das 49-Euro-Ticket?

Das Deutschlandticket gilt immer für den aktuellen Kalendermonat. Wer sich also erst am 15. eines Monats entscheidet, muss für den Zeitraum bis Ende dieses Monats die vollen 49 Euro zahlen. Grundsätzlich ist das Ticket als digital buchbares Abo gedacht. Wer nicht kündigt, erhält es für den folgenden Monat automatisch weiter. Das Ticket kann aber stets zum Ende jedes Monats gekündigt werden.

Ab wann ist das Ticket zu kaufen?

Einige konnten es nicht abwarten und meldeten bereits Vorbestellungen an - bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) kamen zum Beispiel seit Ende Februar 135.000 zusammen. Offizieller Verkaufsstart ist aber am Montag. Je nach Form der Bestellung kann durchaus etwas Eile geboten sein: Die BVG schreibt auf ihrer Webseite, dass Neukunden online bis zum 10. eines Monats ein neues Abo abschließen müssen, um im Folgemonat das Ticket pünktlich zu nutzen. Die Deutsche Bahn verkündete, dass die Bahncard 100 direkt auch als Deutschlandticket genutzt werden kann. Das zielt auf 46 000 echte Vielfahrer, die eine solche Jahres-Flatrate-Karte für alle Züge haben. Sie kostet in der zweiten Klasse 4.339 Euro. Zusatzkosten werden nicht fällig. (dpa/pm)