TÜBINGEN. Wer sich in Tübingen ein Lastenfahrrad anschafft, darf weiter auf einen Zuschuss aus dem Rathaus hoffen. Im Frühling 2019 hatte die Stadtverwaltung ein Förderprogramm für Privatleute gestartet, das ausgelaufen ist, aber verlängert werden soll.
Das Land Baden-Württemberg bietet lediglich eine Förderung für Unternehmen und Einrichtungen an. Privatleute bekommen nichts. Anders in der Unistadt: 60 Bürger nutzten dort das Tübinger Angebot und erhielten insgesamt 55 000 Euro.
Die Bandbreite bei den Modellen ist groß: Einfache Varianten waren schon für 2 800 Euro zu haben, für das Teuerste mussten Käufer 10 300 Euro ausgeben. Die Stadtverwaltung übernahm 25 Prozent des Kaufpreises, maximal aber 1 000 Euro.
Dieses Programm will man im Tübinger Rathaus wieder neu auflegen. Lastenräder versteht man als Beitrag zum Klimaschutz. Sperrige Gegenstände wie Getränkekisten können gut damit transportiert werden und machten manche Autofahrt überflüssig. Einige der Antragsteller hätten sogar ihr Auto ganz abgeschafft, heißt es im Rathaus. 65 Prozent der geförderten Lastenräder wurden in Tübingen selbst gekauft, 20 Prozent im regionalen Fachhandel – damit sei klar, dass man mit der Aktion auch lokale Wirtschaftsförderung betreibe.
Doch nicht alle Angebote stießen auf Interesse. Die Unistadt hätte auch Fahrrad-Rikschas bezuschusst. »Diese ebenfalls angebotene Förderung wurde kein einziges Mal abgerufen oder auch nur angefragt«, teilt die Stadtverwaltung mit.
Dafür will Tübingen künftig Fahrrad-anhänger mit bis zu 100 Euro bezuschussen. Der Gemeinderat muss die Maßnahme noch beschließen und das Geld bereitstellen. (GEA)