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Modellbau: Technik, die begeistert

Tüftler von der Alb: Adrian Matuschik und Christian Walz haben einen Racecopter gebaut

Viele Kabel und viele Arbeitsstunden stecken im Racecopter, den Adrian und Christian selbst gebaut haben. FOTO: ZMS
Viele Kabel und viele Arbeitsstunden stecken im Racecopter, den Adrian und Christian selbst gebaut haben. FOTO: ZMS
Viele Kabel und viele Arbeitsstunden stecken im Racecopter, den Adrian und Christian selbst gebaut haben. FOTO: ZMS

HOHENSTEIN. Es ist ein ruhiger, sonniger Samstagmorgen auf der idyllischen Albhochfläche. Während die Hälfte der Hohensteiner Bürger noch in ihren Betten schlummert oder verschlafen ihren ersten Kaffee trinkt, durchschneidet ein vorbeifliegender Racecopter die beschauliche Stille der Landschaft zwischen Oberstetten und Meidelstetten. Hier befindet sich der über eine kurze Startbahn verfügende Modellflugplatz Hohenstein.

Mit einer gewissen Regelmäßigkeit erproben wir hier unsere Flugmodelle auf ihre Flugtauglichkeit. Dabei ist der ein oder andere Crash nicht immer zu vermeiden. Die meiste Zeit verbringen wir jedoch mit dem Bau der Drohnen und dem Austüfteln von Problemlösungen, die nun einmal zum Modellbau dazugehören. Die erste Drohne, einen Hexacopter mit einem Durchmesser von etwas mehr als einem halben Meter, bauten wir im Herbst 2017 als uns auf der Suche nach einer Freizeitbeschäftigung allmählich nichts Gescheites mehr einfiel.

Know-how, Geduld und Ehrgeiz

Seitdem sind wir, salopp gesagt, vom Drohnen-Virus infiziert. Es folgte ein kleinerer, schnellerer Racecopter. Die deutlich dezimierte Größe machte uns die Verkabelung der Elektronikkomponenten nicht gerade einfach. Im Gegenteil, die gesamte Regelungs- und Steuerungselektronik musste wohl oder übel in den mit der heimischen CNC-Fräse selbst gefrästen und designten Aluminiumrahmen eingebaut werden. Nicht immer war das einfach. Verbrennungen am Lötkolben oder dem heißen Lötzinn waren praktisch vorprogrammiert. Wer schon einmal auf engem Raum gelötet hat, versteht das sicherlich. Da Aluminium schwerer ist als der üblicherweise verwendete leichte Faserverbundstoff Carbon ist unser Racecopter nicht so aggressiv im Flugverhalten wie die professionellen Copter, die in der DRL (Drone Racing League) durch die Luft sausen. Aluminium hat aber auch Vorteile: Besonders für Privatpersonen, die zwar eine CNC-Fräse, jedoch nicht über eine teure, spezielle Absaugvorrichtung oder ein Wasserbad für ihre Fräse verfügen, ist es attraktiv. Carbonstaub gilt als giftig und krebserregend.

Der Bau des Racecopters ist mittlerweile abgeschlossen, das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern. Uns fasziniert am eigenständigen Bau von Multicoptern vor allem die Möglichkeit, sich ein Stück weit selbst zu verwirklichen. Man lernt ganz nebenbei – zusätzlich zum Know-how in Sachen Technik und Elektronik – Ehrgeiz, Geduld und Durchhaltevermögen. Neben guten elektrotechnischen Kenntnisse sind diese drei Charaktereigenschaften das, was einen guten Modellbauer ausmacht. (ZmS)

 

Adrian Matuschik und Christian Walz, Gymnasium, Gammertingen, Klasse 10c

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