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Aktuell Tarifkonflikt

Keine Einigung zwischen Verdi und privaten Busunternehmern: Streiks drohen

Benjamin Stein von verdi spricht im Echazhafen zu den streikenden Busfahrern.
Erst im September gab es in Reutlingen einen erneuten Warnstreik der Busfahrerinn und Busfahrer. Foto: Stephan Zenke
Erst im September gab es in Reutlingen einen erneuten Warnstreik der Busfahrerinn und Busfahrer.
Foto: Stephan Zenke

SINDELFINGEN/REUTLINGEN. Auch die zehnte Verhandlungsrunde zwschen Arbeitgebern und Gewerkschaftern für das private Omnibusgewerbe ist ergebnislos verlaufen. Zentraler Streitpunkt ist noch immer die Bezahlung der Standzeiten für die Busfahrerinnen und Busfahrer in Baden-Württemberg. 

Hanna Binder, die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Verdi sagte nach dem Treffen: »Im November werden es acht Monate Verhandlungen ohne Ergebnis. Die Geduld der Fahrerinnen und Fahrer ist inzwischen komplett aufgebraucht. Niemand versteht mehr, wie neue Fachkräfte für eine Verdoppelung des ÖPNV gewonnen werden sollen, solange es immer noch stundenlange unbezahlte Standzeiten an Endhaltestellen gibt.« Sie kündigte indirekt weitere Warnstreiks an.

Der Verhandlungsführer des Verbandes Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer, Horst Windeisen zeigte sich ebenfalls enttäuscht, gab aber der Gewerkschaft die Verantwortung für das Scheitern der zehnten Verhandlungsrunde: »Zum überhaupt ersten Mal hat Verdi die vollständige Bezahlung von geteilten Diensten gefordert. Die Arbeitgeber können selbst die bislang gestellten Forderungen hinsichtlich der bezahlten Pausenzeiten nicht schultern«, so Windeisen. »Es ist völlig undenkbar, dass die Verkehrsunternehmen die aktuelle Gewerkschaftsforderung erfüllen können.« Gleichzeitig erhob er schwere Vorwürfe gegenüber Verdi: »Das Verhalten der Verdi-Tarifkommission ist absolut kontraproduktiv. Statt sich aufeinander zubewegen, gibt es von Runde zu Runde eine neue Überraschung.«

Die Verhandlungen sollen am 16. November fortgesetzt werden. (GEA/pm)