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Brandstiftung in K'furt: 23-jährige Verdächtigte festgenommen

Hochhaus in Kirchentellinsfurt.
Hochhaus in Kirchentellinsfurt. Foto: Süddeutsche Mediengesellschaft
Hochhaus in Kirchentellinsfurt.
Foto: Süddeutsche Mediengesellschaft

REUTLINGEN. von Joachim kreibichKirchentellinsfurtEin Brand in einem Hochhauskeller hat in der Nacht zum Freitag zu einem Großeinsatz in Kirchentellinsfurt geführt. Die Bewohner der 28 Wohnungen wurden von der Feuerwehr in Sicherheit gebracht. Sie mussten das Gebäude in der Peter-Imhoff-Straße verlassen, konnten aber gegen 3 Uhr morgens alle wieder zurück. Ein Mensch wurde wegen Rauchvergiftung zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus gebracht. Die Polizei geht von Brandstiftung durch eine Bewohnerin aus. Eine 23-Jährige wurde festgenommen.

Am Donnerstag um 22.31 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert, war in wenigen Minuten an Ort und Stelle und begann mit den Löscharbeiten. Die Bewohner wurden mit Megafon-Durchsagen gewarnt. Sie sollten die Türen geschlossen halten, damit kein Rauch in die Wohnung dringt, und sich bei den Fenstern aufhalten.

Bei einem offenen Brand in einem Gebäude dieser Größe sind umfangreiche Vorkehrungen zu treffen. Kommandant Patrick Schuparra und seine Leute folgten den Vorgaben und alarmierten weitere Einsatzkräfte. Zum zweiten Zug der Kirchentellinsfurter Wehr kamen die Nachbarn aus Kusterdingen und zwei Züge aus Tübingen. Aus Reutlingen und Tübingen waren Sonderfahrzeuge im Einsatz. Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute beteiligt. Auch Drehleitern wurden eingesetzt.

Auch die Rettungsdienste haben sofort reagiert. Bürgermeister Bernd Haug lobte am Freitag alle Beteiligten. Die Maßnahmen seien vorbildlich abgelaufen. Die Helfer vom Roten Kreuz waren rasch vor Ort, kümmerten sich um die Bewohner und prüften zusammen mit den Ärzten, wer von den mehr als 70 Menschen Betreuung brauchte. die Gemeinde hatte die nahe Turnhalle geöffnet, damit niemand im Freien bleiben musste.

Hubschrauber beim Pflegeheim

Insgesamt war ein Groß-Aufgebot von rund 200 Menschen im Einsatz. Aufsehen erregte die Landung eines Hubschraubers beim Pflegeheim. Dabei handelte es sich aber nur um eine Vorsichtsmaßnahme und das Eintreffen eines weiteren Notarztes aus einem Nachbarkreis. Dieser stand bereit, um einzugreifen, falls man ihn gebraucht hätte. Auf dem Kaufland-Parkplatz befanden sich weitere Fahrzeuge für den Notfall. Rettungskräfte aus Calw, Esslingen und Böblingen waren angefragt worden, mussten sich aber nicht auf den Weg machen.

Der Brand war nach etwa einer Stunde gelöscht. Die Feuerwehr schaute sorgfältig nach möglichen Wärmenestern. Als das Gebäude wieder rauchfrei war und alle Wohnungen geprüft, durften die Bewohner wieder zurück. Die Gemeinde musste nicht für Unterbringung sorgen, betonte Bürgermeister Haug.

Großeinsatz in K'furt.
Großeinsatz in K'furt. Foto: 7aktuell
Großeinsatz in K'furt.
Foto: 7aktuell

Das Gebäude ist Baujahr 1968 und gehört der Kreisbau. Es war vor Kurzem erst umfassend energetisch saniert worden. Geschäftsführer Matthias Sacher betonte am Freitag, man sei bestrebt, alles zu reinigen und die Schäden möglichst rasch zu beseitigen. Am Mittag war man noch dabei, neue Schließzylinder an den Wohnungstüren einzusetzen. Um der Feuerwehr rasch Zutritt zu verschaffen, hatte man in der Nacht Türen ohne Schlüssel öffnen müssen.

Die Polizei teilte am Freitag mit, es habe sich letztlich nur um einen kleinen Brand im Keller des Gebäudes gehandelt Die Beamten schätzen den Schaden auf mehrere 10 000 Euro. (GEA)