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Aktuell Polizeieinsatz

37-Jähriger in Mössingen-Belsen getötet - Verdächtiger in Haft

Ein 37-Jähriger wurde in Mössingen-Belsen offenbar von einem Familienmitglied mit mehreren Messerstichen niedergestreckt.

Ein 37-Jähriger ist bei einem Familienstreit in Mössingen-Belsen tödlich verletzt worden.
Ein 37-Jähriger ist bei einem Familienstreit in Mössingen-Belsen im November 2021 tödlich verletzt worden. Foto: Jürgen Meyer
Ein 37-Jähriger ist bei einem Familienstreit in Mössingen-Belsen im November 2021 tödlich verletzt worden.
Foto: Jürgen Meyer

MÖSSINGEN. Ein 37-Jähriger ist in Mössingen im Stadtteil Belsen am späten Sonntagabend bei einem Streit innerhalb der Familie zu Tode gekommen. Kurz nach 22 Uhr war ein 37-jähriger Mann auf offener Straße von einem zweiten Mann mit mehreren Messerstichen niedergestreckt worden. Anwohner wurden im Bereich des Dorfbrunnens an der Einmündung zur Austraße auf Schreie aufmerksam. Sie gingen zunächst von einem Verkehrsunfall aus und eilten mit Erste-Hilfe-Material zur Hilfe. Dabei trafen sie auf eine junge Frau, die sich über einen am Boden liegenden Mann beugte, der erheblich im Bauchbereich blutete, aber noch am Leben war.

»Hilf mir, hilf mir«, so erzählte eine Ersthelferin, habe er gestammelt. Die Frau neben dem Verletzten, die sich als Ehefrau zu erkennen gab, rief mehrfach: »Mein Bruder hat gestochen«. Noch während des Eintreffens des alarmierten Notarztes und des DRK-Rettungswagens erlag der Schwerstverletzte auf dem Gehsteig liegend offensichtlich seinen schweren inneren Verletzungen. Der Tote, der nicht weit vom Tatort wohnte, betrieb im Steinlachtal einen Gebrauchtwagenhandel, so ein befreundeter libanesischer Kollege aus der Nachbarschaft. Er zeigte sich entsetzt »über die Brutalität und Heftigkeit der Tat«.

Noch während des Eintreffens des alarmierten Notarztes und des DRK-Rettungswagens erlag der Schwerstverletzte in Mössingen-Belse
Szene aus der Tatnacht: Noch während des Eintreffens des alarmierten Notarztes und des DRK-Rettungswagens erlag der Schwerstverletzte in Mössingen-Belsen seinen Verletzungen. Foto: Jürgen Meyer
Szene aus der Tatnacht: Noch während des Eintreffens des alarmierten Notarztes und des DRK-Rettungswagens erlag der Schwerstverletzte in Mössingen-Belsen seinen Verletzungen.
Foto: Jürgen Meyer

Dem Vernehmen nach war der Ermordete mit zwei Frauen verheiratet, die beide in Mössingen wohnen. Er hinterlässt mehrere Kinder. Der Täter, bei dem es mutmaßlich um einen der beiden Schwager des Toten handelt, war geflohen. Laut einem Sprecher wird derzeit (Stand 11:50 Uhr Uhr) nach einem Mann gefahndet, bei dem es sich um den mutmaßlichen Täter handeln soll. Zeitweise waren demnach zufolge Beamte des SEK im Einsatz. Die Ortsdurchfahrt in Belsen war während der Ermittlungen und der Tatort-Spurensicherung für mehrere Stunden voll gesperrt.

Am Montagmorgen haben Kriminalbeamte im und um das Wohnhaus des Getöteten die Spurensicherung abgeschlossen. Den Vormittag über haben Polizeikräfte die Umgegend nach möglichen weiteren Spuren zur Tat abgesucht und die Anwohner zu den Geschehnissen in der Nacht befragt. Das Gebäude befindet sich rund 100 Meter von der Stelle in der Mössinger Straße/Ecke Austraße entfernt, wo der Mann am späten Sonntagabend seinen schweren Stichverletzungen auf dem Gehsteig erlegen war. Dem Vernehmen nach hatte die Bluttat dort ihren Ausgang genommen, weil ein Nachbar dort einen schrillen Schrei einer Frau vernommen hatte. Kurz danach lag das Opfer blutend an der Hauptstraße. Nach Angaben von Nachbarn hatte der Syrer das Wohnhaus vor rund anderthalb Jahren gekauft und war mit seiner Frau und zwei Kindern dort eingezogen und hatte mit Renovierungsarbeiten begonnen.

Die Spurensicherung im Haus des Getöteten in Mössingen-Belsen.
Die Spurensicherung im Haus des Getöteten in Mössingen-Belsen. Foto: Jürgen Meyer
Die Spurensicherung im Haus des Getöteten in Mössingen-Belsen.
Foto: Jürgen Meyer

Gegen 22.20 Uhr war die Polizei alarmiert worden, nachdem durch Hilferufe aufmerksam gewordene Passanten das schwer verletzte Opfer auf der Mössinger Straße liegend aufgefunden hatten, berichten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Tübingen in einer gemeinem Pressemitteilung. Das Kriminalkommissariat Tübingen hat noch in der Nacht die Ermittlungen aufgenommen. Derzeitigen Erkenntnissen zufolge soll es am Abend innerhalb der Familie zu Streitigkeiten gekommen sein, in deren Verlauf ein 19-jähriger Schwager dem Opfer tödliche Stichverletzungen zufügte. Der Tatverdächtige flüchtete zunächste, konnte dann aber am Montagnachmittag festgenommen werden.

Der Heranwachsende stellte sich der Polizei in Stuttgart. Er wurde am Dienstagnachmittag dem Haftrichter beim Amtsgericht Tübingen vorgeführt. Dieser setzte den bereits im Vorfeld erlassenen Haftbefehl in Vollzug. Der Heranwachsende, der derzeit von seinem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch macht, wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. (GEA/pol)