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Aktuell Abstimmung

Welcher Abgeordnete aus der Region für und gegen den Stadtkreis war

Fast alle Abgeordneten aus der Region wollen die Stadt Reutlingen weiterhin im Landkreis sehen

Ein Schild weist auf den Landtag von Baden-Württemberg hin
Ein Schild weist auf den Landtag von Baden-Württemberg hin Foto: Bernd Weissbrod/Archiv
Ein Schild weist auf den Landtag von Baden-Württemberg hin
Foto: Bernd Weissbrod/Archiv

STUTTGART/REUTLINGEN. Fünf Landtagsabgeordnete haben die Wahlkreise Reutlingen und Hechingen-Münsingen insgesamt. Vier sind gegen einen Stadtkreis, nur Ramazan Selcuk ist dafür.

Thomas Poreski (Grüne): "Stadtkreisgründung oder nicht ist eine wichtige Sachfrage, aber keine Gewissensfrage über Sein und Nichtsein. Die Position der Grünen: Eine Stadtkreisgründung ist möglich, aber rechtlich nicht zwingend. Die CDU ist klar dagegen.

Thomas Poreski
Thomas Poreski, Kandidat der Grünen. Foto: Privat
Thomas Poreski, Kandidat der Grünen.
Foto: Privat

Die Schnittmenge: Keine Stadtkreisgründung, aber die jetzige Situation wird den berechtigten Ansprüchen der Großstadt Reutlingen nicht gerecht. Beide Seiten sollen unter unabhängiger Vermittlung über vollständige Aufgabenübertragungen verhandeln – Stichworte Jugendhilfe, Eingliederungshilfe und Sozialhilfe. Im Zweifelsfall steht der Rechtsweg offen."

Karl-Wilhelm Röhm (CDU): "Ich habe ganz bewusst für den Entschließungsantrag von Grün-Schwarz gestimmt, wie ich mich auch in den 70er-Jahren als Vorstandsmitglied des CDU-Kreisverbandes Münsingen aktiv für den mehrheitlichen Verbleib der Albgemeinden im neuen Landkreis erfolgreich eingesetzt habe.

Karl-Wilhelm Böhm
Karl-Wilhelm Röhm Foto: Uschi Pacher
Karl-Wilhelm Röhm
Foto: Uschi Pacher

Den gut aufgestellten Landkreis Reutlingen mit seinen Vorteilen für beide Seiten nun ohne Not aufzugeben, halte ich für verhängnisvoll. Deswegen fordere ich Kreis und Stadt dazu auf, im Geiste des Entschließungsantrages für einen sinnvollen Interessenausgleich zu sorgen."

Ramazan Selcuk (SPD): "Statt zu entscheiden, verschiebt und verzögert die Regierungskoalition den Beschluss erneut. Ohne die mehrfach angekündigte Entscheidung wird nach dreieinhalb Jahren Trauerspiel eine neue, sinnlose Etappe in Aussicht gestellt.

Ramazan Selcuk. Foto: Frank Pieth
Ramazan Selcuk.
Foto: Frank Pieth

Diese wird, ohne verbindlichen Zeitplan, wie der bisherige Prozess im Sande verlaufen. Die Argumente waren nicht überzeugend, der Auftritt im Landtag nicht würdig. Ich bedaure diese Entscheidung sehr."

Andreas Glück (FDP): "Ich bin für die Beibehaltung des Landkreises Reutlingen in seiner jetzigen Form. An dieser Meinung hat sich auch nach sorgfältiger Abwägung aller Argumente nichts geändert.

Andreas Glück Foto: Julie-Sabine Geiger
Andreas Glück
Foto: Julie-Sabine Geiger

Das Zusammenspiel einer Großstadt mit den mittelgroßen Städten und dem ländlichen Raum, mit all seinen politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Einrichtungen ist ein Erfolgsmodell, das es zum Wohl seiner Bewohner zu unterstützen gilt. Daher konnte ich nicht im Sinn einer Stadtkreisgründung stimmen."

Hans-Peter Stauch (AfD): "Ich spreche mich gegen eine Auskreisung der Stadt Reutlingen aus, da nach Abwägung aller Aspekte keine wesentlichen Vorteile für die Stadt Reutlingen entstünden. Auch die Landesregierung spricht sich nach Abwägung aller Kriterien dagegen aus.

Hans-Peter Stauch Foto: Uschi Pacher
Hans-Peter Stauch
Foto: Uschi Pacher

Die Regierungskoalition empfiehlt, dass die Stadt und der Landkreis in einem moderierten Dialog klären sollen, wie die Zuständigkeiten geregelt werden können. Womit man wieder am Anfang wäre. Ich schlage ein Bürgerreferendum im Sinne direkter Demokratie vor, wie im Grundsatzprogramm der AfD verankert." (GEA)