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Aktuell Analyse

Zahlen, Daten und Fakten: Was die große Flucht mit der Welt macht

Blick auf das riesige syrische Lager Karama. Die meisten Flüchtlinge sind Binnenflüchtlinge. FOTO: ALBAM/DPA
Blick auf das riesige syrische Lager Karama. Die meisten Flüchtlinge sind Binnenflüchtlinge. FOTO: ALBAM/DPA
Blick auf das riesige syrische Lager Karama. Die meisten Flüchtlinge sind Binnenflüchtlinge. FOTO: ALBAM/DPA

REUTLINGEN. Mehr als 100 Millionen Flüchtlinge stellen die Welt, UNHCR und die vielen anderen Hilfsorganisationen vor gewaltige Herausforderungen. Das Zahlenwerk ist in dieser Dimension erschreckend, wenn man die Fluchttragödie analysiert. Immer mehr entwurzelte Menschen benötigen Hilfe. Aber es gibt sie, die positive Mutmacher-Botschaft: Viele Länder, Retter, Helfer und Spender tun, was sie können – und lassen die Fluchtopfer überall auf dem Globus nicht im Stich. Daten, Zahlen und Fakten zur globalen Tragödie.

100 Millionen! Es ist ein trauriger Höhepunkt: So viele Flüchtlinge und Binnenvertriebene wie jetzt gab es noch nie auf der Welt.

89,3 Millionen: Ende 2021 waren es noch viel weniger entwurzelte Menschen, doch dann begann der Angriffskrieg in der Ukraine.

Verdoppelung! Vor zehn Jahren führte UNHCR in den »Global Trends 2012« noch 42,5 Millionen Fluchtopfer für 2011 auf. Die Zahl hat sich somit dramatisch erhöht und weit mehr als verdoppelt.

UNHCR steht für »United Nations High Comissioner for Refugees«. Als Hochkomissar der Flüchtlingsagentur der Vereinen Nationen, die 1950 gegründet wurde mit Sitz in Genf, fungiert aktuell der Italiener Filippo Grandi.

9 Milliarden Dollar: So hoch ist der Gesamtetat von UNHCR beziffert, also mit rund 8,6 Milliarden Euro, der tatsächlich aber nur zur Hälfte von den Beitragsstaaten auch gedeckt wird.

USA: Rund 40 Prozent der UNHCR-Einsätze werden von den Vereinigten Staaten finanziert; Deutschland steuerte im vergangenen Jahr fast 500 Millionen Dollar (etwa 480 Millionen Euro) zum Budget bei.

34,6 Millionen Euro hat die deutsche UNO-Flüchtlingshilfe allein 2021 für UNHCR und die Nothilge bereitgestellt - mit dem Schwerpunkt Afrika.

Zehn Länder: Die Entwurzelten stammen zu 83 Prozent aus nur zehn Ländern, neben der Ukraine vor allem aus Syrien, Venezuela, Afghanistan, dem Süd-Sudan sowie Myanmar.

83 Prozent aller Flüchtlinge befinden sich nicht in wohlhabenden, sondern in ärmeren Aufnahmeländern, deren Kapazitäten meistens völlig überfordert sind.

72 Prozent der Flüchtlinge weltweit suchen Schutz in direkten Nachbarländern.

Kinder sind mit einem Anteil von 42 Prozent besonders hart von Flucht und Vertreibung betroffen, obwohl sie nur 30 Prozent der Weltbevölkerung »stellen«.

Türkei: Hier werden mit derzeit 3,8 Millionen Menschen die meisten Flüchtlinge innerhalb eines Landes beherbergt (Stand: Ende 2021), gefolgt von Kolumbien (1,8 Millionen), Uganda (1,5 Millionen), Pakistan (1,5 Millionen) und Deutschland (1,3 Millionen)

Polen allein beherbergt momentan rund 1,1 Millionen Flüchtlinge aus dem Ukraine-Krieg.

12 Millionen Ukrainer sind ins Ausland geflüchtet oder als Binnenvertriebene noch in ihrem Land.

42 Jahre setzt sich die deutsche UNO-Flüchtlingshilfe mit Sitz in Bonn mittlerweile für UNHCR ein und sammelt spenden.

2,1 Millionen Euro steckt die UNO-Flüchtlingshilfe in Projekte deutscher Träger.

1951 wurde die Genfer Flüchtlingskovention geschaffen, die heute von 149 Staaten auf der ganzen Welt anerkannt wird. 

101 Jahre: Seit 1921 gibt es eine internationale Flüchtlingshilfe, die damals der weltberühmte norwegische Polarforscher und Friedensnobelpreisträger Fritdjof Nansen zu Zeiten des Völkerbundes etablierte.