REUTLINGEN. Es klingt nach Fake News, doch das ist es nicht. Adolf Hitler ist in Namibia zum Landrat gewählt worden. In der Region Oshana im Norden des Landes hat sich der Mann, der mit vollständigem Namen Adolf Hitler Uunona heißt, mit 84,88 Prozent gegen seinen Konkurrenten Abner Mumbala durchgesetzt. Die Nachricht verbreitete sich in den Sozialen Medien wie ein Lauffeuer.
Auf Twitter ist der Name auf Platz sechs der Trend-Liste, nicht nur in Deutschland, auch in Großbritannien und den USA. Die Reaktionen reichen von Kommentaren wie »er ist wieder da«, über »als ob 2020 nicht schon schlimm genug wäre«, bis hin zu Memes von Alexander Gauland (AfD), der sich diebisch freut und Franzosen, die vor Angst zittern. Doch für Letzteres gibt es überhaupt keinen Grund.
Vater hat ihn nach Adolf Hitler benannt
»Dass ich diesen Namen habe, heißt nicht, dass ich Oshana jetzt unterwerfen will«, sagt er im Gespräch mit »bild.de« und ergänzt: »Es heißt auch nicht, dass ich nach der Weltherrschaft strebe.« Wie andere Medien berichten, ist Uunona Mitglied der Swapo-Partei und in seiner Heimat als Kämpfer gegen die Apartheid bekannt. Außerdem setze er sich für Bürgerrechte ein.
Sein Vater habe den 54-Jährigen nach dem ehemaligen deutschen Diktator benannt. »Womöglich hat er gar nicht verstanden, wofür dieser Mensch stand«, wird Uunona von »bild.de« zitiert. Als Kind sei der Name für ihn ganz normal gewesen, wenn er öffentlich auftritt, lasse er »Hitler« einfach weg. (GEA)