HAYINGEN-INDELHAUSEN. Nachdem das Waldschulheim Indelhausen bei Hayingen coronabedingt mehrere Monate geschlossen war, kann es der Forst BW-Bezirk Mittlere Alb jetzt wieder öffnen. Den Beginn machte eine internationale Gruppe aus zwölf Teilnehmern im Alter von 18 bis 28 Jahren. Organisiert wurde der Aufenthalt zusammen mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb und dem Verein Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten (IBG).
Trockenbiotope im Wald
Der IBG wurde 1965 mit dem Ziel gegründet, mit internationalen Workcamps einen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung zu leisten. »Wie wichtig das ist, kann man gerade in der aktuellen Zeit wieder sehen«, meint Elmar Birnbickel, der Leiter des Waldschulheims Indelhausen. »Die jungen Erwachsenen kommen für zwei Wochen zu uns und führen unter Anleitung des Waldschulheim-Teams und von Rangern des Biosphärengebiets Pflegemaßnahmen in unseren Wäldern durch.«
Vorgesehen ist die Pflege von Wacholderheiden sowie von Trockenbiotopen im Wald. Die hier vorkommenden seltenen, licht- und wärmebedürftigen Pflanzen und Tiere werden durch das Zurückschneiden von stark beschattenden Gebüschen gefördert. Ebenso sind Anpflanzungen von Jungbäumen in Waldbeständen geplant. Insbesondere in Wäldern, die durch die Trockenheit und durch Stürme aufgrund der Klimaerwärmung geschädigt wurden, sollen die Jungbäume gepflanzt werden. Um die neu entstehenden Wälder klimastabil zu gestalten, werden trockenheitstolerantere Baumarten und Mischbestände gepflanzt.
Ebenfalls angeboten wird ein Rahmenprogramm mit Wanderungen, Nachhaltigkeitsbingo und Besichtigungen von Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. »Die Teilnehmer sollen sich ja nicht nur beim Arbeiten, sondern auch bei Spaß und Spiel zu einer Gruppe zusammenfinden und sich über die verschiedenen Kulturkreise hinweg gegenseitig kennenlernen«, sagt Birnbickel. »Besonders schön ist es für uns immer, wenn wir gleichzeitig noch Begeisterung und Freude an der Natur wecken können.«
Lebendige Anschauungsobjekte
Das Waldschulheim-Team freut sich auch auf die Rückkehr von Schulklassen nach den Coronalockerungen im März. »Dank seiner Vielzahl an echten und lebendigen Anschauungsobjekten ist der Wald ein idealer Ort des Erlebens, Erkennens und des Lernens«, betont Birnbickel. Forst BW versuche, anhand der Schönheit des Waldes die Schüler zu faszinieren, bei ihnen das Interesse für die Natur zu wecken und sie zum Staunen und Nachdenken anzuregen. Aus diesem Grunde stehen bei der Waldpädagogik auch eigene Erfahrungen und Erkenntnisgewinne über ökologische und nachhaltige Zusammenhänge im Mittelpunkt. (eg)