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VfL Pfullingen dreht zwischenzeitlichen Acht-Tore-Rückstand

Klasse-Leistung: Torhüter Daniel Schlipphak mit  einer seiner 17 Paraden.
Klasse-Leistung: Torhüter Daniel Schlipphak. Foto: JoBaur
Klasse-Leistung: Torhüter Daniel Schlipphak.
Foto: JoBaur

PFULLINGEN. Die Drittliga-Handballer des VfL Pfullingen haben die Zweitvertretung des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen nach einem wahren Krimi mit 37:35 (16:21) geschlagen. Kurios wie schon in der Vorwoche verspielten die Gäste aus Mannheim einen klaren Vorsprung. Dieses Mal waren es zwischenzeitlich satte acht Tore Vorsprung. Auch zur Halbzeit sprach bei einem Fünf-Tore-Vorsprung vieles für die Löwen. »Das war ideenlos. Vorne und hinten hat gar nichts gestimmt«, haderte VfL-Abteilungsleiter Armin Geffke in der Pause. Auch der Pfullinger Top-Torschütze Niklas Roth war mit der Leistung in Durchgang eins nicht einverstanden: »Das war eine schlimme erste Hälfte von uns. Wir haben unsere Vorgaben nicht erfüllt.« Ähnlich sah es auch sein Trainer Daniel Brack: »Wir haben insgesamt zu wenig gearbeitet und waren auch nicht aggressiv genug.«

Doch jetzt der Reihe nach. Gegen die noch punktlosen Gäste kamen die Hausherren schwer ins Spiel. Ganz düster sah es nach rund 20 Minuten aus, als Lukas Wichmann das 20:12 für die kleinen Löwen warf. Bis zur Halbzeit konnten die Pfullinger dank dreier später Tore und eines gehaltenen Siebenmeters von Daniel Schlipphak auf 16:21 verkürzen. »Das war extrem wichtig. Acht Tore Rückstand hätten wir nicht mehr geholt«, glaubte Geffke.

Nach dem Seitenwechsel avancierten zwei Pfullinger zu den Matchwinnern. Zum einen der Top-Torschütze Niklas Roth, der zwölf Tore warf und zum anderen VfL-Keeper Daniel Schlipphak, der bereits nach elf Minuten den glücklosen Simon Tölke ablöste und 17 Paraden zeigte. »Dani hat uns heute das Spiel gewonnen. Er ist auch sehr schwer reingekommen, hat dann aber einige richtig starke Aktionen gehabt«, lobte Brack seinen Schlussmann. Nicht unerwähnt bleiben soll auch Lukas Fischer, der zehn Tore warf und alle seine sechs Siebenmeter verwandelte. Bei den am Ende untröstlichen Gästen ragten U20-Nationalspieler Elias Scholtes (7 Tore) und Robert Timmermeister (10 Tore, auch schon drei Bundesliga-Spiele) heraus. »Ich bin am Ende natürlich glücklich über die zwei Punkte. Aber natürlich tun mir die Gäste leid. Das ist schon brutal für diese junge Truppe«, so Brack nach dem Krimi. »Man hat gemerkt, dass Ihnen die Erfahrung fehlt. Wir haben alles reingeworfen und immer an uns geglaubt«, bilanzierte Niklas Roth. Das Schlusswort gebührt dem viel gelobten VfL-Keeper Schlipphak: »Wir haben in der ersten Halbzeit versagt. In der zweiten Halbzeit haben wir alles reingeworfen. So dreht man Spiele.« 

Für die Pfullinger geht es jetzt mit richtungsweisenden Spielen weiter. Am kommenden Samstag gastieren die Brack-Schützlinge bei der TuS Fürstenfeldbruck und eine Woche später kommt der HC Oppenweiler/Backnang in die Kurt-App-Halle. Dann hofft Trainer Brack auch wieder auf die Zuschauer: »Wir brauchen das Publikum. In der ersten Halbzeit war es zu leise.« Das hat sich in der zweiten Halbzeit aber grundlegend geändert und am Ende gab es Standing-Ovations. Vollkommen zu Recht. (GEA)