REUTLINGEN. Die Corona-Pandemie hat auch das Installationshandwerk erreicht, allerdings ohne einen großen Flurschaden anzurichten, so Innungsobermeister Joachim Stenzel bei der Jahreshauptversammlung. Die Betriebe seien gut ausgelastet. In einer Umfrage hätten sich über 70 Prozent positiv geäußert.
Hohe Förderung
Einer der Gründe ist nach seinen Worten unter anderem eine hohe öffentliche Förderung für den Einbau einer energiesparenden Heizung und die Absenkung der Mehrwertsteuer. Die Innung bemüht sich um die Nachwuchs- und Fachkräftesicherung. Mit der Digitalisierung der Messtechnik steht der Branche eine große Veränderung bevor.
Wesentlicher Grund für die gute Stimmung in der Branche und die hohe Auslastung ist unter anderem die hohe öffentliche Förderung beim Einbau einer energiesparenden Heizung. In der Spitze können Hauseigentümer bis zu 45 Prozent Zuschuss erhalten. Alternativ zu öffentlichen Zuwendungen gibt es die steuerliche Förderung für solche Maßnahmen.
Auch die Absenkung der Mehrwertsteuer zeige Wirkung. Bekanntlich ist die Umsatzsteuer zur Ankurbelung der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte auf 16 Prozent reduziert worden. Für viele Hauseigentümer ist dies ein zusätzlicher Anreiz um Investitionen in Heizung, Bad und an anderer Stelle zu tätigen. Damit die Branche die Aufgaben wahrnehmen kann, bemüht sie sich schon seit Jahren um ausreichend Nachwuchs- und Fachkräfte. Dies steht weiterhin im Fokus und Mittelpunkt der Innungsarbeit.
Auszubildende hoch im Kurs
Der Geschäftsführer der Reutlinger Kreishandwerkerschaft Ewald Heinzelmann appelliert an die Betriebe, in ihren Ausbildungsbemühungen nicht nachzulassen, sondern die aktuelle Situation zu nutzen, um Jugendliche für eine Ausbildung zu gewinnen. Die Innung startet eine Werbeaktion, um unentschlossene Jugendliche für eine Ausbildung als Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik zu gewinnen. Die Branche und die Beschäftigten in der Branche haben, so der Geschäftsführer der Reutlinger Kreishandwerkerschaft, beste Zukunftsperspektiven. Ohne diese Fachleute sei die gewollte Energieeinsparung im Gebäudebereich nicht zu erreichen.
Der Branche stehen aber auch andere Herausforderungen bevor. Dazu gehört unter anderem die Digitalisierung der Messtechnik. Nach einer EU-Novelle wird die Fernablesung nach einer Übergangsfrist zur Pflicht. Zukünftig müssen Nutzern monatliche Verbrauchsinformationen bereitgestellt werden. Damit sollen das Verbraucherverhalten und die Energieeffizienz gestärkt werden. (eg)