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Aktuell Inklusion

Wo bleibt der barrierefreie Hauptbahnhof?

Landessozialminister Manfred Lucha besucht Menschen mit Behinderung in Rappertshofen und wird mit sehr konkreten Problemen konfrontiert.

Sozialminister Manfred Lucha lässt sich von den Heimbewohnern Pino Greco (links) und Zafer Fidan (rechts) die Ergebnisse ihrer A
Sozialminister Manfred Lucha lässt sich von den Heimbewohnern Pino Greco (links) und Zafer Fidan (rechts) die Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen. Sie werden von Ergotherapeutin Anastasia Mitousi betreut. FOTO: CONZELMANN
Sozialminister Manfred Lucha lässt sich von den Heimbewohnern Pino Greco (links) und Zafer Fidan (rechts) die Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen. Sie werden von Ergotherapeutin Anastasia Mitousi betreut. FOTO: CONZELMANN

REUTLINGEN. Bevor Sozialminister Manfred Lucha zum eigentlichen Grund seines Besuchs in Rappertshofen kam und sich den »Kulturpark Reutlingen Nord« zeigen ließ, gab er pflichtschuldig die Bitte der behinderten Pförtnerin weiter, die im Rollstuhl sitzt und ihn vom Parkplatz zu den Werkstätten begleitet hatte: Die Frau wünscht sich einen barrierefreien Reutlinger Hauptbahnhof ohne defekte Aufzüge. Ein Wunsch, der offenbar seit Jahren existiert, nicht nur bei der Pförtnerin. Das Empfangskommitee, das dem Minister die Türen öffnete, pflichtete dem Wunsch bei, allerdings ohne Zusagen machen zu können – von der zuständigen Deutschen Bahn war kein Vertreter da.

Im Anschluss ging es um Zukunftsprojekte, die in der Zuständigkeit der Anwesenden liegen. »Bei mir stoßen Sie allergrößte Türen auf«, bekannte Sozialminister Manfred Lucha, nachdem Baubürgermeisterin Ulrike Hotz ihre Überlegungen für »eines der ersten integrativen, inklusiven Wohngebiete« vorgestellt hatte. Das Wohngebiet soll 300 bis 400 Wohneinheiten haben und sich um die Behinderteneinrichtung gruppieren.

Lucha, der in der Sommerpause täglich zwei bis drei soziale Einrichtungen im Land besucht, lobte die LWV-Eingliederungshilfe, die in 25 Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg 1 600 Menschen mit Behinderung betreut, unter anderem in Rappertshofen. Er regte an, nicht nur »sozialpolitisch isoliert« zu denken, sondern »städteplanerisch-integriert« – wie in Reutlingen. Das Sozialministerium ergänze das Wohnbauförderprogramm des Landes durch Konzepten mit besonderen Anforderungen, wie dies beim neuen Baugebiet in Rappertshofen der Fall sei.