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Aktuell Public Viewing

WM-Aus der deutschen Mannschaft quälte die Reutlinger

Was hoffnungsvoll begann, wurde buchstäblich im Zeitlupen-Tempo zunichte gemacht. Etliche Fußballbegeisterte mussten am Mittwoch, 27. Juni, beim Public Viewing vor dem Kamino Programmkino miterleben, wie die deutsche Mannschaft aus dem globalen Spektakel ausschied.

In der Hitze des »Zeitlupen-Gefechtes« und der Sonne wurde das Spiel der Deutschen zu einer Schmach und die Zuschauer immer entt
In der Hitze des »Zeitlupen-Gefechtes« und der Sonne wurde das Spiel der Deutschen zu einer Schmach und die Zuschauer immer enttäuschter. FOTO: PIEHT
In der Hitze des »Zeitlupen-Gefechtes« und der Sonne wurde das Spiel der Deutschen zu einer Schmach und die Zuschauer immer enttäuschter. FOTO: PIEHT

REUTLINGEN. Der große WM-Traum ist geplatzt. Davon waren die Public Viewer nicht ausgegangen: »3 zu 1«, so schätzte zumindest Robert Metzger kurz vor Spielbeginn den Punktestand für Deutschland ein. Aufgeregt und mit kribbelnden Beinen nahmen die Zuschauer Platz vor der großen Leinwand, direkt vor den Toren des Programmkinos Kamino und harrten der Dinge. Und das Harren wurde unendlich lang und das Radler immer fahler im Geschmack – denn die Sonne brutzelte herunter und kein Tor fiel. Nicht sicher, ob die Rötung der Ohren vom Sonnenbrand oder von der Aufregung her stammte, nahm man zunehmend schüttelnde Köpfe und Stoßgebete gen Himmel wahr.

»Das, was der Reporter gesagt hat, also das mit der Zeitlupe«, das empfand Jörg Lubs als »bezeichnend für die erste Halbzeit.« Noah Stall machte in der Pause ebenfalls deutlich, dass er sich mehr erhofft hatte vom Spiel bisher. »Aber«, fügte er hinzu, »mir geht es eh mehr um die Gemeinschaft vor der Leinwand«.

Sein Kumpel Hannes Frick hingegen wurde immer geladener während des traurigen Schauspieles, das sich da bot. »Die haben sich bemüht, aber bereits im Voraus hat Jogi meiner Meinung nach die falschen Entscheidungen getroffen«, verkündete er. Und so kritisch müsse man sein, erklärte der enttäuschte junge Mann, sonst werde man kein Weltmeister. Und er hoffte weiter, feuerte Kroos, Gomez und Co. an.

Trauriger wurden die Gesichter, die Stimmung geladener, die kleinen und zarten Ausraster aber immer häufiger. Wie auch im Spiel, spitzte sich die Dramatik zu – zur klärenden Katharsis kam es auch vermehrt. Da wurde der Arm vor’s Gesicht gehalten oder mit der Faust auf die Stuhllehne gehauen. Der Video-Beweis entschied. Und da machte auch keine Nachspielzeit mehr Hoffnung. Das zweite Tor, das ohne Neuer darin mit Riesenschmach geschah, bleibt sprachlos kommentiert. Ein kleiner Junge ließ sie bedeutungslos auf dem Nachhauseweg platzen, eine Party-Rakete. Schwarz-Rot-Gold fielen glitzernd zu Boden.

 

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