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Aktuell Fotografie

»Wildlife Photographer of the Year« im Naturkundemuseum Reutlingen

Heute wird im Naturkundemuseum die Ausstellung »Wildlife Photographer of the Year« eröffnet

Das Siegerfoto des Wildlife Photographer of the Year-Wettbewerbs: Fotograf Marsel van Oosten hat es »Das goldene Paar« genannt.
Das Siegerfoto des Wildlife Photographer of the Year-Wettbewerbs: Fotograf Marsel van Oosten hat es »Das goldene Paar« genannt. Zu sehen sind Goldstumpfnasen. Das Weibchen ist nur halb so groß wie das Männchen. Die beiden Primaten beobachten fasziniert den Streit zweier anderer Gruppen weiter unten im Tal im Qin-Ling-Gebirgszug in China. FOTO: WILDLIFE PHOTOGRAPHER OF THE YEAR MARSEL VAN OOSTEN
Das Siegerfoto des Wildlife Photographer of the Year-Wettbewerbs: Fotograf Marsel van Oosten hat es »Das goldene Paar« genannt. Zu sehen sind Goldstumpfnasen. Das Weibchen ist nur halb so groß wie das Männchen. Die beiden Primaten beobachten fasziniert den Streit zweier anderer Gruppen weiter unten im Tal im Qin-Ling-Gebirgszug in China. FOTO: WILDLIFE PHOTOGRAPHER OF THE YEAR MARSEL VAN OOSTEN

REUTLINGEN. Es ist eine Mammutaufgabe, aus über 45 000 Fotos, die Teilnehmer aus 95 Ländern eingereicht haben, die 100 besten auszusuchen. Aber der siebenköpfigen Jury ist es auch bei der 54. Auflage der »Wildlife Fotografien des Jahres« gelungen, spektakuläre, durch die Bank sehenswerte Aufnahmen zu einer Ausstellung zusammenzustellen. Sie ist von morgen bis zum 2. Februar im Naturkundemuseum zu sehen.

Eröffnet wird die Ausstellung heute Abend um 19 Uhr von Oberbürgermeister Thomas Keck. Dann ist auch Julius Kramer, selbst »Wildlife Photographer of the Year«, dabei. Der Münchner Naturfotograf hat im Bayerischen Wald junge Luchse vor die Linse bekommen. Sein Foto »Im Luchsland – auf den Spuren der Samtpfoten« gehört in der Kategorie »Verhalten – Säugetiere« zu den im wahrsten Wortsinn ausgezeichneten Fotos. Für die Musik sorgt Michael Siefke mit Percussion und Klangkunst.

Elite der Naturfotografen

»Es ist der größte und renommierteste Fotowettbewerb der Welt«, sagt Dr. Barbara Karwatzki. Der Leiterin des Naturkundemuseums gelingt es seit vierzehn Jahren, diese grandiose Fotoschau nach Reutlingen zu holen – bei freiem Eintritt ins Museum. Weltweit sehen pro Jahr etwa eine Milliarde Menschen eine Ausstellung, die zurecht als »Oscar« der Naturfotoszene bezeichnet wird. »Es ist nicht das Preisgeld, das diesen Wettbewerb ausmacht«, sagt Barbara Karwatzki. »Die weltweite Publicity ist der eigentliche Wert für den Fotografen.« Wer hier einen Preis gewinnt, darf sich zu Recht zur Elite der Naturfotografen zählen.

Gezeigt werden Fotos in 19 Kategorien. Großartige Landschaftsaufnahmen, außergewöhnliche Tierfotos oder faszinierende Unterwasser-Fotografien. »Was die Jury sucht, sind Kunstfertigkeit und neue Sichtweisen auf die Natur.« Zwingend ist, dass die Motive in freier Wildbahn leben und »wahrheitsgetreu« abgebildet werden, heißt es im zur Ausstellung erschienenen Begleitbuch, das im Museumsshop gekauft werden kann.

Es mache Sinn, so Barbara Karwatzki, sich zuerst das Foto anzuschauen – und erst dann den Text zu lesen, wie und wo und unter welchen Umständen es entstanden ist. Die Aha-Effekte sind bisweilen verblüffend. Und für Fotografen ist es spannend, welche Kamera, welches Objektiv, welche Blende und welche Belichtungszeit gewählt wurden, um die Tiere oder Pflanzen ins rechte Licht zu rücken.

Noch bis Februar gibt es immer wieder Führungen. Zum Beispiel am morgigen Freitag. Der Diplom-Biologe Thomas Klingseis führt von 15 bis 16.30 Uhr Sieben- bis Neunjährige durch die Ausstellung. Die Teilnahme ist frei, eine Anmeldung, telefonisch oder an der Museumspforte, ist allerdings erforderlich. Treffpunkt ist um 15 Uhr im Foyer. Das Museum ist Dienstag bis Samstag 11 bis 17 Uhr, Donnerstag 11 bis 19 Uhr, sonn- und feiertags 11 bis 18 geöffnet. (GEA)

 

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