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Wie geht es bei diesem Reutlinger Großbau weiter?

Die Bauarbeiten am auffälligen Fünfeck-Bau am Rand des Reutlinger Stadtteils Voller Brunnen, dem sogenannten Penta-Quartier, haben sich verzögert. Warum? Das erklärt die Wohnbaugesellschaft GWG.

Bis zu fünf Stockwerke hoch ragt das Penta-Quartier an der Sondelfinger Straße in die Höhe. Die Bauarbeiten an dem als Fünfeck-B
Bis zu fünf Stockwerke hoch ragt das Penta-Quartier an der Sondelfinger Straße in die Höhe. Die Bauarbeiten an dem als Fünfeck-Bau mit zwei Nebengebäuden konstruierten Wohnblock haben sich verzögert. Foto: fop
Bis zu fünf Stockwerke hoch ragt das Penta-Quartier an der Sondelfinger Straße in die Höhe. Die Bauarbeiten an dem als Fünfeck-Bau mit zwei Nebengebäuden konstruierten Wohnblock haben sich verzögert.
Foto: fop

REUTLINGEN. Am 11. August 2020 berichtete der GEA vom Baubeginn am nördlichen Rand der Reutlinger Kernstadt. Im Stadtteil Voller Brunnen entsteht seitdem zwischen Sondelfinger, Robert-Mayer- und Robert-Bosch-Straße das »Penta-Quartier«. Der vierstöckige und fünfeckige Komplex – daher der Name, denn »penta« ist Griechisch für fünf – besteht aus drei Häusern, die »modernes Wohnen mit Ruheoase« inmitten der Stadt versprechen. Bis Anfang 2023, so hieß es damals, sollte das Mehrfamilienhaus mit 76 Wohnungen fertig sein.

Seitdem ist das Fünfeck in die Höhe gewachsen. Der Komplex erscheint zur Robert-Mayer- und Robert-Bosch-Straße hin von außen allerdings nur zweistöckig, da das dritte Stockwerk zurückgesetzt ist und ein viertes nur zur viel befahrenen »Stadtautobahn« Sondelfinger Straße hin quasi einen schallmindernden Riegel für den Innenhof und die weiter nördlich gelegenen Einheiten bildet. Die Fenster sind eingebaut, Rollläden auch, das Mauerwerk scheint fertig verputzt, und Luftaufnahmen zeigen, dass die Flachdächer bereits mit – der Klimawende entsprechenden – Solarpaneelen ausgestattet wurden.

»Es mag von außen so scheinen, dass dort nichts vorangeht. Aber innen passiert gerade einiges«

Doch nicht nur einer GEA-Leserin scheint es, dass dort nichts vorangeht. Das meinen auch andere Menschen, die dort regelmäßig vorbeikommen. Die Reutlingerin fragt nun: »Warum ist das so?« Wir fahren hin und schauen nach. In der Tat: Der Bau ist nach wie vor eingerüstet. Aus dem Putz ragen Rohre oder Kabeltunnel. Vor den Fenstern flattern teils zerfetzte Plastikplanen. Im Innenhof, der mal eine Ruheoase für die Mieterinnen und Mieter bieten soll, spiegelt sich der Himmel in ausgedehnten Pfützen. Innerhalb des Bauzauns steht ein großer Abfallcontainer. Von der Fertigstellung erscheint das Projekt noch ein Stück weit entfernt. Doch an der Straße parken Kleintransporter von Handwerksbetrieben. Schafft da also doch jemand?

 

Die Stadtverwaltung bestätigt, dass die Bauarbeiten dort nur sehr schleppend vorangehen, und verweist für weitere Auskünfte an die GWG. Michelle Gruszka von der Wohnungsgesellschaft teilt auf Nachfrage mit: »Es scheint vielleicht von außen so, dass im Penta-Quartier nichts vorangeht.« Doch innen passiere gerade einiges, erklärt die Abteilungsleiterin für Unternehmenskommunikation und Marketing. Nach Rücksprache mit den entsprechenden Kollegen konkretisiert sie zum aktuellen Stand: »Der Innenausbau ist nahezu fertig, in vereinzelten Wohnungen werden noch kleinere Montagearbeiten vorgenommen, sodass der Bezug im Mai starten kann.«

»Aufgrund der Witterung und durch Handwerkermangel hat sich einiges verzögert«

Die Projektbeschreibung klingt progressiv: Das dreiteilige Mehrfamilienhaus soll mit seinem für alle Bewohner in spe zugänglichen Innenhof und einem eigenen Blockheizkraftwerk für Mieterstrom auf insgesamt 4.402 Quadratmetern Grundstücks- und 5.030 Quadratmetern Wohnfläche den Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 35 und 118 Quadratmetern Platz bieten. Bei 26 der Wohnungen handelt es sich der Bauherrin GWG zufolge um geförderten Wohnraum, zwölf davon werden barrierefrei zugänglich sein. Jedes der Appartements verfüge jeweils über eine Loggia oder Terrasse, teilt die Reutlinger Wohnungsgesellschaft GWG weiter mit. Der in Massivbauweise errichtete Block halte dereinst zudem in der Tiefgarage 76 Stellplätze und zwei Plätze mit E-Ladestationen bereit. Besonderheiten sind zudem das Flachdach mit extensiver Begrünung, Fußbodenheizung und kontrollierte Wohnraumlüftung.

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Als Architekten geplant haben das Penta-Quartier Peter W. Schmidt aus Pforzheim, dessen Firma 2023 den renommierten Hugo-Häring-Preis in der Kreisgruppe Nordschwarzwald für das Projekt Dreifeldsporthalle an der Nordstadtschule erhielt, sowie Schöffler Stadtplaner und Architekten aus Karlsruhe. Die waren 2021 von der Architektenkammer Baden-Württemberg für »Beispielhaftes Bauen« bei der Neugestaltung der Mengener Innenstadt (Kreis Sigmaringen) ausgezeichnet worden. Als Generalunternehmen für die Ausführung wurde die 360° Baumanagement GmbH aus Landau/Pfalz beauftragt.

Dass das Wohnen im Fünfeck wohl erst ein Jahr später als geplant beginnt, erklärt Gruszka so: »Leider konnten die geplanten Maßnahmen im Außenbereich über die Wintermonate aufgrund der Witterung nicht angegangen werden. Mittlerweile sind die Gipsarbeiten entlang der Sondelfinger Straße jedoch aufgenommen worden, sodass die Fertigstellung auch im Außenbereich zeitnah sichtbar wird.« Durch Handwerkermangel habe sich außerdem der Bezug verzögert. (GEA)