KREIS REUTLINGEN. Vom Jahr 2013 bis 2021 hat sich deutschlandweit die Gesamtzahl der Erwerbstätigen um rund 2,70 Millionen erhöht. Parallel schrumpfte in dieser Zeit die Zahl der Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft um 85 000. Im produzierenden und verarbeitenden Bereich stieg sie um rund 264 000 Menschen. Im Dienstleistungsbereich kletterte die Erwerbstätigenzahl um 2,52 Millionen.
Lokal sieht es folgendermaßen aus: Für den Kreis Reutlingen ergeben die aktuellen Daten in der Regionaldatenbank Genesis beim Vergleich der Werte von 2013 mit 2021 insgesamt ein Plus von 9 600 Erwerbstätigen. Dabei verlor die hiesige Land- und Forstwirtschaft rund 200 Beschäftigte, die Industrie verlor 200 Beschäftigte. Der gesamte Dienstleistungsbereich gewann unterm Strich 9 100 Beschäftigte.
Langzeitbetrachtung der Zahlen
Basis dieser Aussagen ist die Langzeitbetrachtung der Zahlen, die die Statistiker in der sogenannten »Erwerbstätigenrechnung« errechnen. Für die lokale Ebene sind jetzt die Werte für 2021 in die Datenbank eingespeist worden.
Danach gab es im Kreis Reutlingen im Jahresdurchschnitt 2021 insgesamt 156 000 Erwerbstätige – werden die Selbstständigen und mithelfende Familienangehörige, die hier miterfasst sind, von dieser Zahl abgezogen, waren darunter 142 300 Arbeitnehmende, also Arbeiter, Angestellte, Beamte und geringfügig Beschäftigte.
Bezogen auf alle Erwerbstätigen arbeiteten 102 400 (65,6 Prozent) in Dienstleistungsbranchen, also beispielsweise in der Verwaltung, im Handel oder im Gastgewerbe, bei Versicherungen, Finanzinstituten, Unternehmensberatungen und bei Reinigungsfirmen. Auch Friseure und Friseurinnen, Masseurinnen und Masseure und therapeutische Dienstleistende zählen zu dieser Gruppe.
Weitere 1 300 Männer und Frauen waren in der Land- und Forstwirtschaft tätig und 52 300 in produzierenden Bereichen, darunter 42 800 in Industrie- und Handwerksbetrieben sowie 9 500 im Baugewerbe.
Dröselt man die im Dienstleistungssektor Beschäftigten etwas weiter nach ihren Tätigkeitsgebieten auf, setzt sich deren Zahl so zusammen: 34 700 waren im Bereich »Handel, Verkehr, Gastgewerbe« sowie in der »Information und Kommunikation« tätig.
Deutlicher Anstieg
Weitere 21 700 Männer und Frauen arbeiten in der Sparte »Finanz-, Versicherungs- und unternehmensorientierte Dienstleistungen« sowie im »Grundstücks- und Wohnungswesen«. Und 46 000 arbeiten im Bereich »öffentliche und sonstigen Dienstleistungen«, »Erziehung« und »Gesundheit«.
Macht zusammengerechnet 102 400 Beschäftigte. 2013 waren es noch ins-gesamt 93 300 Dienstleistende. Womit die Aus-sage, dass Dienstleistung boomt, in eine Zahl gefasst wäre: plus 9 100 Personen.
Wobei gilt, dass auch Dienstleistungen exportiert werden können: Computerprogramme beispielsweise. Mit der Putz-frau geht das eher nicht. Aber die hat einen Job, wenn abends die Tastatur abgestaubt werden muss. (zds)