Wege aus der Schuldenfalle - Reutlingen - Reutlinger General-Anzeiger

Wege aus der Schuldenfalle

REUTLINGEN. Es ist häufig eine bedrückende Lage für die ganze Familie: Wenn sich Schulden zu einer großen Last aufgetürmt haben, ist das fehlende Geld oft das alles beherrschende Thema. Der tägliche Mangel prägt die Wahrnehmung, der Blick auf Auswege bleibt verstellt. Kommen dann zu allem Überfluss auch noch Arbeitslosigkeit oder Krankheit hinzu, geraten viele Menschen in eine Abwärtsspirale, aus der sie sich mit eigener Kraft kaum befreien können.

Neben der Schuldnerberatung des Landkreises helfen auch die Sozialverbände und Wohlfahrtsorganisationen in solchen Situationen weiter. Bei der finanziellen Unterstützung sind diesen allerdings meist die Hände gebunden. Und nur selten reichen Sozialleistungen aus, um wieder auf einen grünen Zweig zu kommen.

Gerade in solchen Fällen greift »GEA-Leser helfen« immer wieder Betroffenen unter die Arme – vor allem dann, wenn damit Lichtblicke verbunden sind und sich neue Perspektiven auftun.

So unterstützte der Verein etwa eine junge Frau in Ausbildung, die sich gemeinsam mit einer Sozialarbeiterin an die Schuldnerberatung des Landkreises gewandt hatte. »Durch Erlebnisse in ihrer Familie ist sie schwer belastet«, schrieb die Beraterin, weshalb die Frau bereits zu anderen Verwandten umgezogen war. Als die Ersparnisse eines Ferienjobs aufgebracht waren, rutschte sie allerdings finanziell in die Klemme.

Ersparnisse aufgebraucht

Bei der Krankenversicherung war sie etwa bereits in Rückstand geraten. Dank der Beratung erfuhr sie, dass sie einen Anspruch auf BAföG hat, was ihr künftig über die Runden helfen kann. Damit sie gar nicht erst in eine Schuldenfalle rutschen kann, übernahm »GEA-Leser helfen« ihre ausstehenden Beiträge und die Kosten für ihre Fahrkarte.

In einem anderen Fall bat die Caritas um Unterstützung für eine frisch geschiedene Mutter und ihre drei Kinder, die sich nach der Trennung komplett in einer neuen Wohnung einrichten mussten. Weil der Vater der Kinder zunächst keinen Unterhalt bezahlte, lebten die vier nur vom Minijob der Mutter. Das Arbeitslosengeld war ihr gestrichen worden, weil sie Anspruch auf Unterhalt hat. Zwar half das Jobcenter mit einem Erstausstattungszuschuss und einem kleinen Darlehen. Weil sie jedoch vor einigen Jahren bereits in Privatinsolvenz gegangen war, erhielt sie keinen Bankkredit mehr. »GEA-Leser helfen« leistete einen Beitrag zur Ausstattung der neuen Familienwohnung.

Auf ähnliche Weise half der Verein einem geschiedenen Familienvater, der verschuldet ist und durch eine Behinderung nur auf dem zweiten Arbeitsmarkt Beschäftigung findet, die entsprechend schlecht bezahlt ist. Seiner Schuldnerberaterin offenbarte er erst nach längerer Zeit, dass er seit seinem letzten Umzug vor anderthalb Jahren fast ohne Möbel lebt. Mit der Miete war er bereits im Rückstand und heizte die Wohnung kaum noch. Auch für ihn war die Hilfe ein echter Lichtblick. (GEA)

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