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VCD sieht Schwachstellen im Reutlinger Stadtbuskonzept

VCD hat in einigen Punkten Bedenken. Beispiel Gartenstraße, wo der Verkehrsclub Staus befürchtet. Forderung, den Regionalbusverkehr stärker einzubeziehen

Stadtbusse am Reutlinger ZOB.
Stadtbusse am Reutlinger ZOB. Foto: Markus Niethammer
Stadtbusse am Reutlinger ZOB.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Im September nächsten Jahres soll das neue Stadtbuskonzept Realität werden: Taktverdichtungen, zusätzliche Querverbindungen, Quartierbuslinien und ein neues Umsteigesystem bringen deutliche Verbesserungen im ÖPNV. Die Reutlinger Kreisgruppe des Verkehrsclub Deutschland VCD äußert im Vorfeld zu einigen Punkten Bedenken, »die bei uns nach vielen internen Diskussionen und auch nach Gesprächen mit den Planern des Konzepts nicht ausgeräumt sind«, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

In der Reihe der »gravierenden Schwachstellen« nennt der VCD die Gartenstraße, die als Nahverkehrsachse das Stadtzentrum und die Oststadt deutlich besser erschließen soll, indem sie vom größten Teil der Buslinien durchquert wird und an drei Haltestellen Umsteigemöglichkeiten bietet. »Kann es gut gehen, wenn die Stadtbusse zu Hauptverkehrszeiten in beide Richtungen in kurzen Abständen und ohne Ausweichmöglichkeit durch die Gartenstraße fahren? Oder sind dort Staus und Verspätungen programmiert, zumal in eine Fahrtrichtung auch weiterhin privater Verkehr und Parkplätze zugelassen sind?«, fragt der VCD.

Kritischer Blick auf Karlstraße

Am Listplatz sollen alle zwölf Hauptlinien im »Perlenschnur-System« in kurzer Taktfolge hintereinander herfahren. Die Haltestelle Listplatz wird neben den Haltestellen der Gartenstraße zu einer zentralen Umsteigehaltestelle. »Dadurch wären erheblich mehr Fußgänger als bisher gezwungen, die stark befahrene, sechsspurige Karlstraße zu überqueren«, schreibt der VCD. Auch hier wird befürchtet, dass es Staus gibt. Und zum Fußgängerüberweg über die Karlstraße: »Bleibt diese Überquerung einer sechsspurigen Hauptverkehrsstraße nicht ein höchst bedenklicher Punkt im Stadtbuskonzept?«

Stadtbus- und Regionalbusverkehr stünden sich wie »zwei fremde Welten« gegenüber, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Zu fragen sei, ob es nicht »höchste Zeit wäre, den Regionalbusverkehr als eine wichtige Ergänzung in die Planungen mit einzubeziehen«.

Die Reutlinger Kreisgruppe appelliert an die städtischen Planer und Gemeinderatsfraktionen, das Konzept im Bereich Gartenstraße noch einmal zu überprüfen und mögliche Alternativen rechtzeitig auszuloten. »Auch eine weitergehende Einbeziehung des bisherigen ZOB-Geländes sollte kein Tabu sein.« (pm)