Um 5.05 Uhr wurde das Führungs- und Lagezentrum der Polizei über einen Brand in der Mauerstraße in der östlichen Altstadt informiert. Mehrere Anrufer meldeten einen Fahrzeugbrand, einen Gebäudebrand und einen erheblichen Feuerschein.
Aufgrund der unklaren Lage entsendete die Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst einen Löschzug der Berufsfeuerwehr und alarmierte die Abteilung Freiw. Feuerwehr Stadtmitte nach. Ebenso wurde ein Rettungswagen an die Einsatzstelle entsandt. Nachdem weitere Anrufer mitteilten, dass sich vermutlich noch vier Personen im Gebäude aufhalten würden, erhöhte die Leitstelle die Einsatzstufe und entsendete einen weiteren Löschzug zur Einsatzstelle.
Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte um 05.12 Uhr brannte ein Kleintransporter, der nur wenige Zentimeter vom Gebäude entfernt stand, in voller Ausdehnung. Das Feuer hatte bereits über mehrere Fenster auf das Erdgeschoss, in dem eine Werkstatt für Maler- und Polsterarbeiten untergebracht war, übergegriffen. Ebenso hatte sich der Brand durch geplatzte Scheiben auf das 1. Obergeschoss, in dem sich Lagerräume und eine Wohnung befanden, ausgedehnt. Zwei Personen hatten zu diesem Zeitpunkt das Gebäude unverletzt verlassen. Unklar war, ob sich ein weiterer Bewohner im 2. Obergeschoss des Gebäudes aufhielt.
Der Einsatzleiter veranlasste umgehend eine Riegelstellung mit einem Löschrohr zum Gebäude und schickte weitere 2 Trupps unter Atemschutz zum Absuchen der Wohnungen ins erste und zweite Obergeschoss. Die Trupps konnten mit einer Wärmebildkamera sehr schnell feststellen, dass sich keine weitere Person mehr im Gebäude aufhielt.
Ein weiteres Rohr wurde in das Erdgeschoss zum Ablöschen der Werkstatt vorgenommen. Über die Drehleiter wurde die Dachtraufe, in die sich der Brand ebenfalls bereits reingefressen hatte, geöffnet und abgelöscht.
Gegen 05.30 Uhr hatte die Feuerwehr den Brand soweit unter Kontrolle, dass er sich nicht mehr weiter ausdehnen konnte. Die Nachlöscharbeiten dauern bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags an.
Aufgrund der tiefen Temperaturen gestalteten sich die Löscharbeiten schwierig, weil das abfließende Wasser auf der Straße sehr schnell auf der Straße gefror.
Das Gebäude ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Feuerwehr organisierte für die Stadt die Unterbringung der obdachlos gewordenen Bewohner.
Von Zeugen konnte laut Polizei Reutlingen in Erfahrung gebracht werden, dass sie zum Zeitpunkt des Brandausbruches aufgrund von gezündeten Feuerwerkskörpern geweckt wurden. Ob dies mit dem Feuer in Verbindung stehen könnte, ist Gegenstand weiterer Ermittlungen. Die Spurensicherung wurde von Spezialisten der Kriminalpolizei übernommen. (pr)