REUTLINGEN. Wie ein roter Faden zieht sich durch den Festakt zur Eröffnung des Texoversums das Lob auf die Innovationskraft der ebenso kleinen wie feinen Textilindustrie im Land. Das Texoversum sei, da sind sich alle sicher, der sichtbare Beweis und Ort dafür.
Beachtliche 19 Namen hat die Moderatorin auf ihrer Liste. In einer der oberen Etagen des strahlenden Treffpunktes von Studierenden und Industrie haben sich etwa Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, diverse Landtagsabgeordnete sowie Oberbürgermeister Thomas Keck und Finanzbürgermeister Roland Wintzen versammelt. Als erster Redner spricht Hausherr Bodo Bölzle, der Präsident von Südwestmetall. Dem Arbeitgeberverband verdankt die Hochschule den mit Technik und Labors vollgestopften Bau mit seiner einzigartigen Fassade aus Stoff-Elementen.
Südwesttextil sei es ein Anliegen »langfristig und nachhaltig« zu investieren. Da biete sich die Ausbildung des Nachwuchses geradezu an, betont Bölzle. »Das Texoversum wird einiges bewirken und bewegen«, ist sich der Verbandspräsident sicher, es werde wirklich zu einem »Leuchtturm«. Der Lehrbetrieb beginnt dann zum Wintersemester, worauf sich der Präsident der Hochschule, Professor Dr. Hendrik Brumme, jetzt schon sehr freut.
»Textil ist unser Kern, unsere Wurzel«, erinnert Brumme an die Anfänge der mittlerweile immer weiter wachsenden Hochschule. Insofern sei diese Eröffnung ein ganz besonderes Ereignis. Reutlingen solle in Sachen Textilindustrie dort wieder ankommen, wo es schon einmal gewesen ist. Dem kann der führende Kopf von Südwesttextil nur zustimmen. Denn die Textilindustrie sei schon immer Veränderungen unterworfen gewesen, »aber Wandel ist nichts Schlechtes« – und sei bewältigt worden. Als aktuelle Herausforderungen beschreibt Bölzle die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Zu beiden Bereichen gibt es schon heute im Texoversum einiges zu sehen. Sorgen bereitet ihm »die Transformation des Einzelhandels«.
Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut freut sich zunächst mal, »dass es unsere heimische Textilindustrie noch gibt. Klein und fein und innovativ«. Die Branche habe definitiv auch Zukunft, da setze das Texoversum ein Ausrufezeichen als »Meilenstein«. Dann macht die Politikerin einen Ausflug in die Geschichte der Textilindustrie, die in der Gegenwart so aussehe, »dass viele Unternehmen aus Baden-Württemberg bei technischen Textilien Marktführer sind«. Der Faden, an dem die Zukunft hänge, sei eine ständige Weiterentwicklung. Dafür stehe das Konzept des neuen Gebäudes auf dem Reutlinger Campus. (GEA)