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Aktuell Geschichte

Tag des offenen Denkmals in Reutlingen gewährt ungewohnte Einblicke

Am Sonntag, 11. September, öffnen traditionsreiche Stätten der Stadthistorie ihre Pforten.

Die Jubilatekirche in Orschel-Hagen ist das jüngste Denkmal des Programms.  FOTO: STADT
Die Jubilatekirche in Orschel-Hagen ist das jüngste Denkmal des Programms. FOTO: STADT
Die Jubilatekirche in Orschel-Hagen ist das jüngste Denkmal des Programms. FOTO: STADT

REUTLINGEN. Der diesjährige Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 11. September, steht unter dem Motto »Kulturspur – ein Fall für den Denkmalschutz«. Traditionsreiche Stätten der Stadtgeschichte, aber auch Zeugnisse der jüngeren Vergangenheit öffnen ihre Pforten. Mit Führungen, Hintergrunderläuterungen und dem direkten Erleben der Örtlichkeiten tauchen Besucher in vergangene Welten ein und erfahren, wie sie unsere heutige Zeit prägen.

Denkmäler, die sonst nicht oder nur begrenzt der Öffentlichkeit zugänglich sind, wie das Gartentor, die historische Häuserzeile in der Oberamteistraße und die Stephanus-Kirche in Sondelfingen und weitere gehören zum Programm. Führungen in bekannten Denkmälern wie der Marienkirche und durch die Arbeitersiedlung Gmindersdorf vermitteln Historie und Bedeutung dieser für Reutlingen herausragenden Geschichtsstätten. Welche Spuren hat menschliches Handeln durch die Zeitschichten hindurch hinterlassen? Spezielle Themenführungen hoch auf die Achalm, hinunter in Reutlinger Keller und entlang der einstigen Stadtbefestigung laden dazu ein, sich auf Spurensuche durch die Jahrhunderte zu begeben.

Landschaft als Geschichtsbuch

Die Häuserzeile 28 bis 32 der Oberamteistraße und der Keller des 1972 abgebrochenen »steinernen Hauses« auf dem Grundstück Nr. 34 gehören zu den wertvollsten Bauwerken der historischen Stadtarchitektur in Reutlingen. Sie liefern unzählige Spuren, die von der abwechslungsreichen Geschichte ihrer Bewohner erzählen. Neben Führungen wird auch ein Vortrag über die Häuserzeile im Heimatmuseum angeboten, der so manches Geheimnis lüften will. Frühere Lebenswelten der Reutlinger Bürger macht auch der Besuch eines großen, privaten Kellergewölbes in der Aulberstraße erfahrbar: Vom Weinkeller wurde er in Kriegszeiten zum Schutzkeller umgebaut und beherbergt zahlreiche Zeugnisse seiner Zeit.

TAG DES OFFENEN DENKMALS

Programm am Sonntag, 11. September

Gartentor: Mauerstraße 21, stündlich von 10 bis 16 Uhr Führungen. Gmindersdorf: 10 Uhr, Führung mit Holger Lange, langjährigem Mitarbeiter der Robert Bosch GmbH und profunder Kenner der Siedlung. Dauer 1,5 Stunden. Tübinger Tor: 11 Uhr, Rundgang mit Stadtführer Werner Günthner. Dauer: 1,5 Stunden. Jubilatekirche: Nürnberger Straße, Orschel-Hagen, 11 bis 17 Uhr, Führungen jeweils zur vollen Stunde. Ulrichstraße 5: 11 bis 16 Uhr, Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde und Holzschnitte aus dem Besitz der Vohdin- und Kocher-Nachkommenschaft in Reutlingen. Marienkirche: 11.15 Orgelmatinee, 12 Uhr Orgelführung mit Thorsten Wille. 11.30 bis 14.30 Turmbesteigungen. 13 bis 15 Uhr 3-D-Orgelführung, 15 Uhr Kirchenführung mit Peter Bay, 15.30 Uhr Führung über den Dachboden. Häuserzeile Oberamteistraße 28 bis 34: 12 Uhr, Führungen durch Professor Roland Wolf, Dr. Julia Feldtkeller und Tilmann Marstaller. Landratsamt: Bismarckstraße 47, großer Sitzungssaal, 13 bis 16 Uhr, Führungen zu jeder vollen und halben Stunde mit Kreisarchivar Dr. Marco Birn. Stephanus-Kirche Sondelfingen: 13 Uhr, Renate Häußler, Sondelfinger Bürgerin und ehrenamtliche Kirchenführerin, begibt sich mit den Besuchern auf Spurensuche. Achalm: 14 Uhr, archäologisch-geografische und historische Spurensuche rund um die Achalm. Treffpunkt am Parkplatz Scheibengipfel. Dauer: drei Stunden.

Nicht nur Jahrhunderte, sondern Jahrtausende haben auf der Achalm ihre Spuren hinterlassen: frühkeltische Siedlungsplätze, vielleicht ein Großgrabhügel, eine der frühesten und wichtigsten Adelsburgen der Region, mittelalterliche Altwege, rätselhafte Abstufungen im Gelände und alte Steinbrüche. Dr. Christoph Morrissey und Dr. Roland Deigendesch laden zu einer kleinen Wanderung durch das »Geschichtsbuch Landschaft« ein. Auch in der Stephanus-Kirche geht es auf Spurensuche. Über die Jahrhunderte immer wieder neu gestaltet, teilweise zerstört und wieder renoviert geht die Führung den Fährten ihrer wechselvollen Geschichte nach.

Informationen und Anmeldung

Das jüngste Kulturdenkmal des Programms, die Jubilatekirche in Orschel-Hagen, gibt Einblicke in die Entwürfe und Gedanken des Architekten Wolf Irion, der mit seiner klaren Formsprache das damals moderne Raumempfinden aufgriff. Eine Ausstellung mit Werken des Reutlinger Malers Christoph Vohdin – im ehemaligen Atelier von Winand Victor – zeigt Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde und Holzschnitte aus privatem Nachlass, die sonst nicht öffentlich zu sehen sind.

Für einige der Führungen ist Anmeldung erforderlich. Diese kann ab dem 1. September kostenlos bei den Vorverkaufsstellen Easy Ticket Service, durchgeführt werden. Ohne Anmeldung kann für betreffende Führungen keine Teilnahme garantiert werden. Das ausführliche Programm zum Tag des offenen Denkmals ist auf der Seite der Stadt Reutlingen zu finden. (GEA)

 

07121 302292

www.reutlingen.de/tag-des-offenen-denkmals