REUTLINGEN. Mit einem gut besuchten Auftakt im Reutlinger Bürgerpark begannen voriges Jahr am 18. September die öffentlichen Jubiläumsveranstaltungen »150 Jahre SPD Reutlingen«. Heuer folgen nun zwei Rundgänge in der Innenstadt von Reutlingen, um an die Ereignisse in der 150-jährigen Geschichte der SPD in Reutlingen zu erinnern. Treffpunkt ist am heutigen Mittwoch um 17.30 Uhr und am Freitag, 20. Mai, jeweils um 16.30 Uhr am Marktplatz vor der Gaststätte »Alte Bank«, dem Gründungsort des sozialdemokratischen Arbeitervereins in der damaligen Gaststätte Traube.
1871 wurde der sozialdemokratische Arbeiterverein in Reutlingen gegründet. Der Ortsverein Reutlingen blickt auf die Geschichte zurück, welche am 30. Juli 1871 im Gasthaus Traube ihren Anfang nahm. Unmittelbar nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges begann in Reutlingen eine lange sozialdemokratische Historie, an die die SPD und auch in der kürzlich erschienenen Jubiläumsschrift »150 Jahre SPD Reutlingen – Mit Solidarität zur Freiheit – 1871 – 2021« erinnert. »Auf die Reutlinger Sozialdemokratie konnten sich die Bürgerinnen und Bürger stets verlassen, vor allem, wenn es darum ging, den demokratischen Staat aufzubauen – insbesondere zwischen 1919 und 1933 in der Weimarer Republik und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg. In den dunkelsten Jahren unserer Geschichte zahlten viele Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten mit ihrem Leben, weil sie sich der faschistischen Diktatur Hitlers entschieden entgegenstellten«, so der Autor der Jubiläumsschrift, Helmut Treutlein.
Mit einem Stadtrundgang an zwei Tagen wird an Menschen und Ereignisse an den Orten in der 150-jährigen Geschichte der SPD in Reutlingen erinnert. Der Fraktionsvorsitzende im Gemeinderat, Helmut Treutlein, berichtet vor Ort über die Geschichte der Arbeiterbewegung und das Wirken der Menschen in Reutlingen, beginnend mit der Revolution 1848, zur Gründung des Arbeiterbildungsvereins 1863, zur Gründung des sozialdemokratischen Arbeitervereins 1871 und zum Beginn der Demokratie 1918. Die Verfolgung von Gewerkschaftern und Sozialdemokraten in der Nazizeit wird in Erinnerung gerufen. Der Wiederaufbau der Stadt und das Wirken tatkräftiger Männer und Frauen wird lebendig werden.
Der eineinhalbstündige Rundgang vom Marktplatz rund um die Altstadt endet wieder am Marktplatz. Es schließt sich ein Stammtisch in der Gaststätte »Alte Bank« an, bei dem Fragen und Diskussionen im Mittelpunkt stehen. Anmeldungen per Mail (eg)