REUTLINGEN. Die Stadt Reutlingen hat selbst eine Antigen-Schnelltest-Strategie für Mitarbeiter von Kindertageseinrichtungen erarbeitet. Das teilte die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung nun mit.
Am 5. Februar hatte die Landesregierung eine Schnellteststrategie angekündigt. Wie diese detailliert aussehen soll, steht aber noch in den Sternen: »Es hat keinen Sinn mehr, zu warten, bis das Land liefert«, betont Reutlingens Oberbürgermeister Thomas Keck nun. »Vor dem Hintergrund seit Monaten geschlossener Kitas und verzweifelter Eltern haben wir als Stadt einmal mehr selbst die Initiative ergriffen.«
Anders als von der Landesregierung angedacht, sollen die Schnelltests nicht in Arztpraxen oder Apotheken durchgeführt werden, sondern vor Ort: »Da bei der Verbreitung von Mutationen und einer dritten Welle das Wissen vor Ort wichtiger denn je sein wird, haben wir uns dafür entschieden, das Schnelltest-Know-How in die Kitas zu bringen«, erläutert Keck.
Wenn die Einrichtungen dann wieder öffnen, sollen in jeder der 60 städtischen Kitas jeweils zwei Mitarbeiter bereit stehen, die 700 Kollegen testen können. Die Schulungen finden in den kommenden zwei Wochen statt. Verwendet werden neue Antigen-Schnelltests, mit denen die Abstriche im Bereich der Nasenmuschel genommen werden können. Auch nichtstädtischen Kindertagesstätten hat die Stadtverwaltung angeboten, die Beschäftigten zu schulen. Die Tests für ihre 700 Mitarbeiter müssen die freien Träger jedoch selbst kaufen.
Zwei Mal wöchentlich müssen die Beschäftigten in den Kitas getestet werden: »Das ist ein immenser Aufwand, den wir aber gerne auf uns nehmen, um den Betrieb unserer Betreuungseinrichtungen so rasch und sicher wie möglich wieder aufnehmen zu können«, unterstreicht der Rathaus-Chef. Zunächst sollen die Schnelltests bis Ostern durchgeführt werden, die Kosten für die Stadt liegen bei 11.000 Euro pro Woche. Für das Konzept und dessen Umsetzung zeichnet die Feuerwehr Reutlingen verantwortlich. (pm)