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Aktuell Wohltätigkeit

Spendenparlament Reutlingen mit Herz für soziale Projekte

Spendenparlament Reutlingen fördert fünf Projekte mit insgesamt 21 500 Euro

Das Spendenparlament (von links): Christoph Kaufmann, Gerd Pflumm, Michael Löcke, Susanne Stutzmann, Asla Reslan, Thomas Steigen
Das Spendenparlament (von links): Christoph Kaufmann, Gerd Pflumm, Michael Löcke, Susanne Stutzmann, Asla Reslan, Thomas Steigenberger, Dr. Barbara Dürr, Maiken Kalkhof, Frieder Leube und Christiane Koester-Wagner. FOTO: PR
Das Spendenparlament (von links): Christoph Kaufmann, Gerd Pflumm, Michael Löcke, Susanne Stutzmann, Asla Reslan, Thomas Steigenberger, Dr. Barbara Dürr, Maiken Kalkhof, Frieder Leube und Christiane Koester-Wagner. FOTO: PR

REUTLINGEN. Das Spendenparlament Reutlingen hat in seiner 39. Parlamentssitzung entschieden, fünf Projekte mit insgesamt 21 500 Euro zu fördern.

3 000 Euro erhält die Kreisverkehrswacht Reutlingen, die sich für Motorik- und Mobilitätsförderung einsetzt. Bewegung ist für die körperliche, geistige und seelische Entwicklung von Kindern besonders wichtig, da sich bei ihnen insbesondere im Alter zwischen sechs und zehn Jahren grundlegende Funktionen des Zentralnervensystems entwickeln. Die Lernfähigkeit in den Bereichen Koordination und Motorik ist besonders groß. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei den Senioren. Bei ihnen nehmen die eben beschriebenen Fähigkeiten mit zunehmendem Alter ab. Durch gezieltes Training kann in dieser Altersgruppe die Motorik erhalten beziehungsweise wieder erreicht werden. Um Motorik, Gleichgewicht und Wahrnehmung zu schulen, soll für Schulungszwecke und Aufenthalt der Teilnehmer ein Container angeschafft werden.

Fördersumme für Bildung

Die Da Capo GmbH erhält 6 000 Euro. Sie verwendet das Geld für eine Schulungsreihe zu Handel und Verkauf, um Menschen, die oftmals viele Jahre arbeitslos waren, einen reibungslosen Einstieg ins berufliche Leben nach langer Zeit ohne Arbeit zu ermöglichen. Ziel dieser Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten ist die Sicherung der Lebensverhältnisse und persönliche Stabilisierung, die den Menschen hilft, sich zu qualifizieren und zu integrieren.

1 800 Euro gehen an das Jugendcafé »Kult 19 Eningen«. Die beantragten 1 000 Euro werden für eine Lichtanlage verwendet, die beim diesjährigen Open-Air-Konzert am 17. Juli auf dem Gelände beim Türmle in Eningen eingesetzt werden soll. Weitere 800 Euro fügten die Parlamentarier dem Antrag hinzu und finanzieren damit die zusätzlich benötigten Lautsprecherboxen.

Das Openair-Konzert bietet jungen, besonders talentierten Musikern aus der Region eine attraktive Auftrittsmöglichkeit und fördert dadurch junge Kulturschaffende in ihrer Entwicklung.

Ebenfalls über eine Aufstockung der beantragten Summe – 3 500 Euro – freute sich das Familienforum Reutlingen. Der Verein bekam insgesamt 3 700 Euro. Das Netzwerk vieler Gruppierungen und Institutionen ermöglicht Menschen mit dem Ferda-Bildungspass die Teilnahme an einem Sprachkurs mit Ziel B2/C1-Niveau. Die Sprachkenntnisse erlauben es den Teilnehmerinnen, einen Beruf zu erlernen, ein Studium zu beginnen oder am gesellschaftlichen Leben aktiv teilzunehmen. Sie sind damit in der Lage, eine berufliche Zukunft aufzubauen, um auf Dauer finanziell ohne öffentliche Gelder unabhängig zu werden.

Die höchste Fördersumme floss mit 7 000 Euro an diesem Abend an die Evangelische Bildung Reutlingen. Frieder Leube stellte das Projekt »Aufsuchende Beratung für zugewanderte Frauen« vor. Hauptzielgruppe sind Frauen mit Migrationshintergrund, die auf der Münsinger Alb leben. Mit einem mobilen Dienst wird eine Projektleiterin Bildungs- und Informationsarbeit für Frauen leisten und eine Brückenfunktion zu Behörden, wie zum Beispiel dem Job-Center, wahrnehmen. Doch auch Erziehungs- sowie Partnerschaftsfragen, Frauenthemen und Bildungsthemen können platziert werden. Zu den beantragten Mitteln in Höhe von 6 000 Euro wurden 1 000 Euro von den Parlamentariern »oben drauf« gelegt.

Frauenhaus erhält Zuwendung

Vor der Abstimmung der Parlamentarier über die Projekte berichtete Christiane Koester-Wagner, über eine Neuerung. Mit tatkräftiger Unterstützung der Evangelischen Bildung Reutlingen, der Lechler-Stiftung und der Firma Apros wurde im Haus der Familie die Geschäftsstelle des Reutlinger Spendenparlaments eingerichtet.

Claudia Buchen hat ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin aufgenommen und steht als Ansprechpartnerin den Parlamentariern, Antragstellern und allen weiteren Interessierten zur Verfügung. Dem Spendenparlament ist die Nachhaltigkeit der geförderten Projekte wichtig. Aus diesem Grund werden regelmäßig Vertreter von geförderten Projekten eingeladen, um über den Verlauf und die Verwendung der Mittel zu berichten.

Irene Köpf vom Verein Frauenhaus Reutlingen berichtete über 40 Jahre Frauenhaus Reutlingen. In dieser Zeit fanden 2 721 Frauen mit 2 817 Kindern Schutz und Hilfe. Dafür stehen 20 Plätze an einem anonymen Ort zur Verfügung. Tatsächlich sei der Bedarf mit mindestens 28 Plätzen sehr viel höher. Das Spendenparlament hat mit dem Förderbetrag in Höhe 2 243 Euro einen großen Beitrag geleistet, um eine anonyme Zufluchtswohnung einzurichten. Darin fanden seit Mai 2017 bis heute insgesamt elf Frauen und 14 Kinder ein vorübergehendes Zuhause.

Die Vorsitzende des Spendenparlaments, Christiane Koester-Wagner sagte: »Trotz weniger Parlamentarier ist es eine lebhafte Sitzung gewesen, bei der erneut tolle Projekte vorgestellt und bedacht werden konnten. Wir hoffen, in der nächsten Sitzung wieder mehr Parlamentarier begrüßen zu dürfen.« (pr)