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Sommer, Sonne, Neigschmeckt

Markt der regionalen Möglichkeiten lockt auch im 15. Jahr seines Bestehens jede Menge Besucher an

Auch wenn diesmal das große Geschiebe ausblieb: Über Besuchermangel konnten sich die Neigschmeckt-Beschicker nicht beklagen.Foto
Gedränge beim Neigschmeckt-Markt 2019. (Archivbild) Foto: Jürgen Meyer
Gedränge beim Neigschmeckt-Markt 2019. (Archivbild)
Foto: Jürgen Meyer

REUTLINGEN. Auch im 15. Jahr seines Bestehens hat der Neigschmeckt-Markt nichts an Attraktivität eingebüßt. Seine beiden Macherinnen, Gabriele Janz und Karin Zäh, vor allem aber das Publikum haben gestern an einer Erfolgsgeschichte weitergeschrieben, die mit Fug und Recht als regionaler Bestseller bezeichnet werden darf.

Kleiner, aber oho:

Auf baustellenbedingt verkleinerter Verkaufsfläche gestaltet sich das Marktgeschehen lebhaft, aber keineswegs beengt. Dass Neigschmeckt diesmal auf einen Teilabschnitt der Planie verzichten muss, fällt weder auf noch ins Gewicht. Das Publikum stört sich jedenfalls nicht daran. Zufriedene Gesichter allenthalben.

Luft zum Atmen:

Von ihr gibt es mehr als in den Vorjahren, während der sich die Menschenmassen zuweilen regelrecht ineinander verkeilt hatten. Dass heuer – vermutlich Schäferlauf-Konkurrenz in Bad Urach geschuldet – niemand zum Fremdkuscheln gezwungen wird, gefällt. Unter anderem Reinhard Grimm: »Ich brauch’ kein Bad in der Menge. Dafür bin ich nicht prominent genug.«

Gerüchteküche:

Sie serviert die Neuigkeit, dass die beiden Markt-Macherinnen Gabriele Janz und Karin Zäh die Event-Organisation abgeben wollen. Der diesjährige Neigschmeckt-Markt, heißt es, sei der letzte unter ihrer Regie. Was Janz in basses Erstaunen versetzt. »Das höre ich zum ersten Mal. Oh nein, so schnell wird man uns nicht los. Irgendwann ist sicherlich Schluss, aber einen fixen Termin gibt es dafür nicht.« Kurz: Diese Top-News ist ’ne Flop-News.

Neigschmeckt-Blues:

Er fräst sich immer mal wieder mit Schmackes in die Gehörgänge der Passanten und wird von übermüdeten Kleinkindern angestimmt beziehungsweise von solchen, denen die Gasluftballone abhandenkommen oder denen Mama das dritte Eis verwehrt. Ja, manchmal ist das Leben echt bretthart!

Infos satt:

Ob Insekten- oder Klimaschutz, E-Mobilität oder Vereinsmitgliedschaft, Kräuterkunde oder Gesundheit – wer informationshungrig ist, wird in Planie und Stadtgarten garantiert satt; und zwar ohne gemästet zu werden. »Ich find’s spitze, dass man hier nicht aggressiv von der Seite angegangen und ungefragt mit Werbung zugelatschert wird«, freut sich Nadine Zimmermann.

Im Zeichen der Rose …

stehen die Auslagen etlicher Beschicker. Sie kredenzen Rosensecco und huldigen der »Königin« aller Blumen in Form von Salzen, Ölen, Sirups, Design-Stoffen, Kandiszucker, Gelees, Salatgewürzen, Topfpflanzen, Körperlotionen und vielem mehr.

Was geht?

Antwort: Alles, was stärkt und schmeckt. Wie immer sind es Maultäschle, Rote Würste, Schupfnudeln, Waffeln und Eiscreme, die sich größter Beliebtheit erfreuen. Wildspezialitäten und Forellen scheinen heuer sogar ein richtiger Renner zu sein. Naja, eher ein Steher, also ein Ansteher. Denn vor diesen Ständen bilden sich Schlangen.

MuT:

Die Kampagne für »Menschlichkeit und Toleranz« zeigt erstmals Flagge auf dem Neigschmeckt-Markt und stößt auf generationsübergreifendes Interesse. »Bereits 250 neue Unterstützer«, freut sich einer der Aktivisten, haben sich bis 14 Uhr per Unterschrift gegen Ausgrenzung und Rassismus ausgesprochen. (GEA)