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So wird Schulschwänzern geholfen

Das Reutlinger Projekt »School’s out« betreut Schulverweigerer intensiv und lange. Die Erfolgsquote ist sehr hoch.

Keine Lust auf Schule. Ein Reutlinger Projekt kümmert sich um Jugendliche, die immer wieder den Unterricht schwänzen.   FOTO: DP
Keine Lust auf Schule. Ein Reutlinger Projekt kümmert sich um Jugendliche, die immer wieder den Unterricht schwänzen. FOTO: DPA
Keine Lust auf Schule. Ein Reutlinger Projekt kümmert sich um Jugendliche, die immer wieder den Unterricht schwänzen. FOTO: DPA

REUTLINGEN. Sie schwänzen immer wieder Schulstunden oder ganze Tage – und manche schlagen nur noch sporadisch im Klassenzimmer auf: Auch im Landkreis Reutlingen gibt es eine hohe Zahl von Schulverweigerern. Die jungen Leute verbauen sich dadurch nicht nur die Chance auf einen reibungslosen Berufseinstieg, sondern rutschen oft sogar in die Kriminalität ab. Eine genaue regionale Statistik wird nicht geführt. Aber etliche bundesweite Studien kommen zu dem Schluss, dass ein bis zwei Prozent der Schüler über 14 Jahren an allgemeinbildenden Schulen »verfestigte Schulverwigerer« sind mit mehr als 40 Fehltagen pro Jahr. Übertragen auf den Landkreis Reutlingen wären das 290 bis 580 Schüler. Das sagte Werner Bleher, Professor an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg, im Jugendhilfeausschuss des Kreistags.

Die Ursachen liegen in der Persönlichkeit der jungen Menschen, in schwierigen Familienverhältnissen, Problemen in der Schule oder in allem zusammen. Mit Zwangsmaßnahmen erreicht man in der Regel nichts, wohl aber mit intensiver Betreuung. Die leistet seit 2015 das Projekt »School’s out« von Ridaf (Reutlinger Initiative deutsche und ausländische Familien). Ausgebildete ehrenamtliche Mentorinnen kümmern sich (in der Regel ein ganzes Jahr lang) um besonders schwierige Fälle und bieten den Jugendlichen Unterstützung im Alltag an. Die Erfolgsquote von 95 Prozent spricht für sich. Insgesamt 42 Jungen und Mädchen wurden und werden noch betreut. Bei 23 ist die Unterstützung abgeschlossen, fast alle haben wieder ins Klassenzimmer zurückgefunden – zum Teil an anderen Schulen als vorher. Nur in einem Fall hat es bisher nicht geklappt. (GEA)