Logo
Aktuell Kriminalität

So geht die Reutlinger Polizei gegen Einbrecher vor

Foto: dpa
Foto: dpa

REUTLINGEN. Am Sonntag, 31. Oktober, beginnt die Winterzeit. Mit der Umstellung der Uhren und den länger werdenden Nächten haben auch Einbrecher wieder Hochkonjunktur. Diese nutzen gerade nach der Zeitumstellung die frühe Dunkelheit in den Abendstunden aus, um auf Beutezug zu gehen.

Die Fallzahlen des Wohnungseinbruchs im Bereich des Polizeipräsidiums Reutlingen erreichten im vergangenen Jahr mit 456 Fällen einen Fünf-Jahres-Tiefstwert. Die pandemiebedingt vermehrte Anwesenheit der Menschen in ihren Wohnräumen hat sicherlich ihren Teil zu der positiven Entwicklung in diesem Deliktsfeld beigetragen. Dennoch stellt die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität nach wie vor einen der Schwerpunkte der polizeilichen Arbeit dar.

Durch lage- und brennpunktorientierte Maßnahmen wird sowohl die präventive als auch die repressive Bekämpfung dieser Delikte verstärkt. Insbesondere durch offene Präsenz, gezielte Streifentätigkeit, Intensivierung der Fahndungsmaßnahmen, bei denen auch zivile Kräfte zum Einsatz kommen, sowie Kontrollen, insbesondere an Ausfallstraßen, sollen potentielle Täter abgeschreckt werden und Hinweise für die Aufklärung zurückliegender Einbrüche gewonnen werden. Dabei werden die örtlichen Kräfte der Polizeireviere, der Verkehrs- und Kriminalpolizei bei einzelnen Kontrollen durch die Polizeihundeführerstaffel und weitere Beamte des Polizeipräsidiums Einsatz unterstützt. Da ein Großteil der Wohnungseinbrüche in den Nachmittags- und frühen Abendstunden verübt wird, wird die Polizei ganz besonders in diesen Zeiten verstärkt präsent sein. In einem speziellen Arbeitsbereich »Wohnungseinbruchsdiebstahl« bei der Kriminalpolizei führen besonders geschulte Spezialisten mit den Kriminaltechnikern Hinweise und Spuren zusammen. So können Tatzusammenhänge schneller erkannt und immer wieder auch Täter dingfest gemacht werden.

Polizei ist auf Mithilfe angewiesen

Doch die Polizei allein kann Einbrüche nicht gänzlich verhindern - hier sind wir auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, sei es durch Hinweise auf verdächtige Personen oder Fahrzeuge oder durch eigene Vorsichtsmaßnahmen der Bürgerinnen und Bürger. Denn viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und die richtige Sicherungstechnik verhindert werden. Für die Einbrecher ist es wichtig, dass alles möglichst schnell geht. Leisten Fenster und Türen erheblichen Widerstand, geben die Ganoven ihr Vorhaben meist schnell auf. Dass Präventionsmaßnahmen wirken, belegt der in den vergangenen Jahren stetig gestiegene Anteil der Einbruchsversuche. Immer mehr Täter scheitern offenbar an den Sicherungseinrichtungen der Wohnungen. Schon durch einfache Maßnahmen kann jeder etwas für seine Sicherheit tun und seine Wohnung oder sein Haus sicherer machen. Gerade bei Neu- oder Umbauvorhaben lassen sich Sicherungsmaßnahmen kostengünstig umsetzen oder nachrüsten.

Deshalb bietet die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle des Polizeipräsidiums Reutlingen Haus- und Wohnungsbesitzer Beratungen über die richtigen Sicherungsmaßnahmen an. Auf Wunsch kommt ein Berater vor Ort, um maßgeschneiderte Vorschläge zu unterbreiten, wie Sie ihr Haus oder Ihre Wohnung wirksam sichern können. Sämtliche Beratungen sind kostenlos. Termine können unter der Telefonnummer 07121/942-1224 oder per Email unter reutlingen.pp.praevention@polizei.bwl.de vereinbart werden.

Info-Truck in der Region unterwegs

Zusätzlich wird in nächster Zeit in mehreren Städten im Präsidiumsbereich der Info-Truck des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg unterwegs sein. An diesem Info-Truck können sich die Bürgerinnen und Bürger anschaulich über die verschiedenen Sicherungsmöglichkeiten informieren und von Präventionsspezialisten beraten lassen. Die genauen Termine und die Standorte des Informationsfahrzeuges werden in der Tagespresse, auf unserer Homepage www.polizei-reutlingen.de und auf Facebook unter www.facebook.com/PolizeiReutlingen veröffentlicht.

Darüber weist das Polizeipräsidium Reutlingen auf die bundesweite Kampagne »K-Einbruch« hin, die sich speziell mit der Prävention des Wohnungseinbruches befasst. Auf der Internetseite www.k-einbruch.de finden sich neben Verhaltenstipps auch produktneutrale Informationen zu geeigneter Sicherungstechnik. Bei einem virtuellen, interaktiven Rundgang durch ein Wohnhaus werden Stellen aufzeigt, die besonders gesichert werden sollten.

Wer einige Tipps beherzigt, macht es den Einbrechern nicht ganz so leicht

  • Schließen Sie auch bei kurzer Abwesenheit Ihre Haus- und Wohnungstüre immer ab. Denken Sie auch daran: Gekippte Fenster sind offene Fenster.
  • Verschließen Sie immer Balkon- und Terrassentüren und sichernSie sie möglichst mit mechanischen Sicherungen.
  • Verstecken Sie Ihren Schlüssel niemals außerhalb der Wohnung, denn Einbrecher kennen jedes Versteck.
  • Rollläden sollten nur zur Nachtzeit und keinesfalls tagsüber geschlossen werden, schließlich wollen Sie nicht schon auf den ersten Blick ihre Abwesenheit signalisieren. Lassen Sie in ihrer Abwesenheit in verschiedenen Räumen das Licht brennen. Eine Zeitschaltuhr kann hier gute Dienste leisten.
  • Beauftragen Sie jemanden, der bei längerer Abwesenheit den Briefkasten leert.
  • Halten Sie in Mehrfamilienhäusern den Hauseingang auch tagsüber geschlossen. Prüfen Sie, wer ins Haus will, bevor Sie den Türöffner drücken und achten Sie auf Fremde im Haus. Sorgen Sie dafür, dass Keller- und Bodentüren stets verschlossen sind.
  • Achten Sie auf verdächtige Personen, Fahrzeuge oder Fremde auf dem Nachbargrundstück. Sprechen Sie die Personen aber nicht an. Rufen Sie stattdessen bei verdächtigen Wahrnehmungen oder bei Gefahr (Hilferufe, ausgelöste Alarmanlage) sofort über Notruf 110 die Polizei.