REUTLINGEN. Zur CO2-Minderung und zum Erreichen der Klimaziele sollen Heizungen ausgetauscht werden, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Stattdessen sollen vor allem Wärmepumpen zukünftig die Gebäude beheizen. Die Stuckateure haben bei ihrer Mitgliederversammlung deutlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Wärmepumpe nicht für alle Gebäude geeignet ist. Voraussetzung für die Eignung ist eine gute Wärmedämmung und damit ein geringer Wärmebedarf. Aus ihrer Sicht wäre es deshalb vernünftig, zunächst die Gebäude energetisch zu sanieren, dabei unter anderem die Gebäudehülle zu dämmen und erst danach die Heizung zu wechseln, so Innungsobermeister Stephan Ebinger (Pfullingen) bei der Mitgliederversammlung in der Reutlinger Kreishandwerkerschaft. Die Stuckateure sehen sich als die Spezialisten für die Dämmung der Gebäudehülle. Sie können verschiedenste Dämmungen anbieten.
Bei der Mitgliederversammlung haben sich die Handwerker auch mit der Stromerzeugung an der Fassade beschäftigt. Vorgestellt wurden Produkte, die von den Stuckateuren hierzu verarbeitet werden können und sich gut in die Fassadengestaltung einbinden lassen. Die Stuckateure erhoffen sich hiervon neue zukünftige Geschäftsfelder.
Die Betriebe der Stuckateur-Innung Reutlingen suchen dringend Nachwuchs- und Fachkräfte. Für Jugendliche bieten die Betriebe beste Zukunftsperspektiven und interessante Tätigkeiten. Das Schmuddel-Image der Branche gehöre schon lange der Vergangenheit an. Erfreulicherweise haben diese Bemühungen um Nachwuchs auch großen Erfolg. Laurin Schnizer (Hohenstein) hat im letzten Jahr den Praktischen Leistungswettbewerb der Stuckateure auf Ebene der Handwerkskammer Reutlingen gewonnen. Marc Ebinger (Pfullingen) hat diesen Wettbewerb schon vor Jahren gewonnen und war bei den Weltmeisterschaften der Stuckateure – den WorldSkills 2022 – dabei und hat dort mit großem Erfolg teilgenommen. Beide wurden von der Stuckateur-Innung Reutlingen geehrt und erhielten ein kleines Geschenk. Obermeister Stephan Ebinger (Pfullingen) wurde einstimmig wiedergewählt. (eg)