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Reutlinger Hochschule widmet sich der »Künstlichen Intelligenz«

Wie beeinträchtigt KI unter anderem das Selbstverständnis des Menschen, die soziale Arbeit oder die Medizin? Im Studium generale werden diese Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet.

Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsselkompetenz für Bosch. Der Konzern will hier zur Weltspitze gehören und bis 2021 die Zahl
Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsselkompetenz für Bosch. Der Konzern will hier zur Weltspitze gehören und bis 2021 die Zahl der Experten auf 4 000 vervierfachen. FOTO: BOSCH
Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsselkompetenz für Bosch. Der Konzern will hier zur Weltspitze gehören und bis 2021 die Zahl der Experten auf 4 000 vervierfachen. FOTO: BOSCH

REUTLINGEN. Das Studium generale »Künstliche Intelligenz« (KI) der Reutlinger Hochschulen widmet sich den Auswirkungen dieses weitreichenden technischen Fortschritts auf verschiedene gesellschaftliche Bereiche. Wie beeinträchtigt KI unter anderem das Selbstverständnis des Menschen, die soziale Arbeit oder die Medizin? Drei Vorträge im Mai gehen diesen Fragen nach und beleuchten das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven.

Den Auftakt der Reihe macht der Vortrag »Und was wird aus uns? – Künstliche Intelligenz und das Selbstverständnis des Menschen« am Mittwoch, 8. Mai. Intelligente Maschinen oder Geräte sind fester Bestandteil unseres Alltags. Aber was bedeutet diese rasante Entwicklung und die damit verbundenen industriellen und gesellschaftlichen Veränderungen für das Selbstverständnis des Menschen? Der ordinierte Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche und Professor für Systematische Theologie an der Theologischen Hochschule Reutlingen, Stephan von Twardowski, wird in seinem Vortrag diese Fragen diskutieren.

KI in der sozialen Arbeit

Am 15. Mai referiert Björn Görder zum Thema »Algorithmen – vertrauenswürdige Helfer in Notlagen? Künstliche Intelligenz in der sozialen Arbeit«. Empathie, Vertrauen und persönlicher Kontakt sind Schlüsselfaktoren in der sozialen Arbeit, die Klienten befinden sich häufig in prekären Situationen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz in diesem Bereich ist deshalb oft umstritten und muss – jenseits von Technikeuphorie oder überzogener Technikskepsis – ethisch reflektiert werden. Welche Aspekte bei der Reflexion wichtig sind, erklärt der Professor für Diakonisches Leitungshandeln/Diakoniemanagement der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg in seinem Vortrag.

Zum Abschluss des Studium generale im Sommersemester spricht der Tübinger Professor Philipp Berens über »Künstliche Intelligenz und Diagnostik – wie Algorithmen die Netzhaut des Auges entschlüsseln« (29. Mai). In seinem Vortrag beleuchtet Berens KI-Systeme in der Medizin aus ethischer Perspektive und erläutert aktuelle Fortschritte und Einsatzfelder von künstlicher Intelligenz insbesondere bei der Diagnostik von Augenkrankheiten. Philipp Berens ist Professor für »Data Science in der Sehforschung« am Forschungsinstitut für Augenheilkunde der Medizinischen Fakultät Tübingen und ist Sprecher des Exzellenzclusters »Maschinelles Lernen in der Wissenschaft« an der Universität Tübingen. (pr)