REUTLINGEN. Nachdem die Reutlinger Bäckerin Tina Reicherter bereits den Titel, beste Bäcker-Gesellin in Baden-Württemberg geholt hat, setzt die 21-Jährige die Erfolgsserie fort. Bei der Deutschen Meisterschaft der Jugend im Bäckerhandwerk im baden-württembergischen Weinheim sicherte sie sich in dieser Woche den zweiten Platz.
»Es fühlt sich irgendwie komisch an«, sagte sie dem GEA nach dem offenbar anstrengenden und schweißtreibenden Wettbewerb: »Man kommt so oder so immer ins Schwitzen, allein wegen der Hitze der Backöfen.« Aber Tina Reicherter scheint rundweg begeistert vom Wettbewerb und auch von ihrer Leistung.
Ein ganz klein wenig scheint der verpasste erste Platz aber schon an ihr zu nagen: »Am Ende war es sehr knapp. Mein Mitbewerber sicherte sich mit nur 0,8 Punkten von der Jury den ersten Platz«, berichtet sie vom Wettbewerb. Enttäuscht scheint sie aber nicht zu sein, sondern freut sich über den zweiten Platz und die damit verbundene Möglichkeit auch an internationalen Back-Wettbewerben teilzunehmen.
Die Jungbäckerin, die in ihrem Berufsalltag in der Backstube der Bäckerei Bayer in Reutlingen-Mittelstadt arbeitet, hat schon jetzt die Back-Weltmeisterschaft im Blick. »Die ist im kommenden Juni in Berlin geplant und die Erst- und Zweitplatzierten der Deutschen Meisterschaft können teilnehmen.«
Doch davor steht offenbar noch einmal eine Auslese, die der Corona-Pandemie geschuldet ist. »Wegen der Pandemie und der verschiedenen Lockdowns im verganenen Jahr sollen jetzt auch die Erst- und Zweitplatzierten von 2020 die Möglichkeit bekommen, an der Weltmeisterschaft in Berlin teilzunehemen«, erklärt Tina Reicherter. Das bedeutet für die Jungbäckerin: Vor der WM-Teilnahme steht wohl noch mal ein Wettbewerb für sie an.
Bei der Deutschen Meisterschaft konnte sie nach eigenen Angaben vor allem mit ihrem Brot und ihrem Schaustück punkten: »Fürs Brot gab's die meisten Punkte und mein Schaustück wertete die Jury als bestes Stück im Wettbewerb.« Das Schaustück stellte eine Art Kür im Wettbewerb dar, der unter dem Motto »Natur« stand.
»Also hab ich mir überlegt, etwas aus meiner Heimat zu backen: Ein Hirsch aus dem Schönbuch ist es geworden, den ich auf einen Brotlaib platziert habe«, sagt sie und dabei klingt schon ein wenig Stolz mit.
Aber auch ihre anderen Backwerke, wie Plunder-, Klein- und Partygebäck sowie ihre Torte bekamen von der Jury beste Bewertungen, so dass es am Ende ein hervorragender zweiter Platz für sie wurde.
Tina Reicherter sieht das Ganze ziemlich sportlich. Im Gespräch mit dem GEA, spricht sie mehrfach vom Training, dass sie für den Wettbewerb in Weinheim geleistet habe, und dass sie für weitere Wettbewerbe auch wieder trainieren müsse. Sie will auf jeden Fall am Ball - oder besser: am Gebäck bleiben. (GEA)