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Aktuell Kommunalpolitik

Reutlingen: Baumschutzsatzung wäre hilfreich

Grüne und Unabhängige äußern sich zum Bebauungsplan Geiselhart-Areal

REUTLINGEN. Die Grünen und Unabhängigen im Gemeinderat wollen für den weiteren Verlauf des Bebauungsplanverfahrens zum Geiselhart-Areal ihre bisherige Haltung überdenken. »Wir nehmen die Kritik der Bürgerinnen und Bürger, die ihren Ausdruck in zahlreichen Leserbriefen, Anschreiben und Kommentaren in sozialen Netzwerken gefunden hat, sehr ernst«, betont Fraktionssprecherin Gabriele Janz.

Wie es in einer Pressemitteilung heißt, hatte die Fraktion vor rund einem Jahr gemeinsam mit CDU und SPD einen interfraktionellen Antrag zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens für das Areal gestellt, nachdem Stadtverwaltung, kommunaler Gestaltungsbeirat und Eigentümer sich über Jahre hinweg nicht auf eine Variante der Bebauung hatten verständigen können.

Damit sollte dem Eigentümer aus Gründen der Gleichbehandlung eine weitere Nutzung seines Areals ermöglicht werden, wie sie auch für die umliegenden Grundstücke gilt.

Die Grünen und Unabhängigen unterstreichen, dass der Gemeinderat im Juli 2019 jedoch erst den Auslegungsbeschluss zum Bebauungsplan gefasst hat. Man befinde sich also noch mitten im insgesamt dreistufigen Verfahren. Erst der Satzungsbeschluss in einigen Monaten würde für eine Verbindlichkeit sorgen.

»Die aktuelle intensive Debatte ist gut und wichtig. Die Zeit bis zum Satzungsbeschluss bietet zum einen die Chance für weitere Einwendungen und Kritik aus der Bürgerschaft. Zum anderen bietet die Zeit dem Gemeinderat die Chance, den Plan zu ändern, die Bebauung im Sinne des Erhalts großer Bäume und einer besseren Stadtluft einzuschränken oder den Bebauungsplan sogar ganz zu verwerfen«, so der stellvertretende Fraktionssprecher Dr. Karsten Amann.

Unmittelbar nach der Sommerpause, kündigt Janz an, werde die neue Fraktion das Gespräch mit Roman Geiselhart und der IG Metall als Investoren und potenziellen Nutzern sowie mit den anderen am Beschluss beteiligten Fraktionen suchen. Im Anschluss werde sich die Fraktion dann neu positionieren. Die Grundlinie, so Amann, sei dabei klar: »Wir werden uns für mehr Baumschutz starkmachen.«

Ein wichtiger Schritt für dieses und andere Verfahren wäre der Beschluss über eine Baumschutzsatzung. Wiederholt hätten diese die Grünen und Unabhängigen über Anträge eingefordert. Jetzt habe Oberbürgermeister Thomas Keck für den Herbst eine entsprechende Vorlage angekündigt. (eg/GEA)