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Aktuell Verkehr

Radelnde Rüpel in der Reutlinger Innenstadt?

Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern nehmen zu. Die Autofahrer beklagen anarchisches Verhalten der Radler, Fußgänger fühlen sich bedrängt und gefährdet von Radrüpeln.

Rücksichtslose Radfahrer sind ein Ärgernis, nicht nur in der Fußgängerzone.  FOTO: WABITSCH/DPA
Radfahrer/Symbolbild. FOTO: WABITSCH/DPA
Radfahrer/Symbolbild. FOTO: WABITSCH/DPA

REUTLINGEN. Der Leiter der Task Force Radverkehr, Philipp Riethmüller, ärgert sich besonders, dass das Image des Radverkehrs durch Zeitgenossen, die sich nicht an Regeln halten, negativ beeinflusst wird. Viele Klagen kommen über Fahrradfahrer, die unerlaubt auf Gehwegen fahren, im schlimmsten Fall gegen die Fahrtrichtung. In der Kernstadt, in der sich auch der Verkehr ballt, ist das Konfliktpotenzial besonders hoch. Ein Hotspot unerwünschter Begegnung zwischen Radfahrern und Fußgängern ist unterdessen die Wilhelmstraße.

Auf das Verhalten des Einzelnen habe man letztlich keinen Einfluss, beklagt Riethmüller. Aufklärung, Ermunterung zur Rücksichtnahme, spielerisch auf Regeln aufmerksam machen, das liegt dem Projektleiter mehr als das Keule-Auspacken. Philipp Riethmüller möchte stattdessen bei den Radlern das Bewusstsein schärfen.

Ralf Knop, Leiter der Verkehrsabteilung im Reutlinger Rathaus, spricht von »subjektivem Empfinden« der Fußgänger, das sich nicht mit der tatsächlichen Gefährdung decke. Tatsächlich spiegeln sich die Ängste in den Unfallstatistiken nicht wieder. Das Reutlinger Polizeipräsidium liefert auf Nachfrage Zahlen fürs Stadtgebiet. Zwischen 2015 und 2019 ist jeweils kaum ein halbes Dutzend Unfälle zwischen Passanten und Radlern verzeichnet. Ausreißer war 2018 mit 9 Zusammenstößen. (igl)