An Silvester, 31. Dezember, gelten die regulären Spielzeiten – 15 und 19 Uhr –, Karten sind noch zu haben. Nach der Abendvorstellung kommen die Zirkusleute dann im Foyer-Zelt zusammen, ein Caterer liefert das Essen und dann wird gemeinsam Silvester gefeiert, ohne Publikum versteht sich.
Handstand auf Stühlen
Andrea Sperlich, die gemeinsam mit ihrem Mann Michael das Weihnachtszirkus-Programm zusammengestellt hat, ist froh, dass alle Artisten rechtzeitig eingetroffen sind – und es keine Probleme mit den Visa gab, wie voriges Jahr.Mit Dennis Sperlich steht auch ein Sohn von Michael und Andrea Sperlich in der Manege: Seine Handstand-Nummer auf sieben gestapelten Stühlen und in acht Metern Höhe wird als »einzigartig« gepriesen. Bruder Peter zeichnet für die gesamte Ton- und Lichttechnik im Weihnachtszirkus verantwortlich, die Schwestern Laura und Melanie arbeiten im Foyer-Zelt mit – eine Zirkusfamilie, fürwahr.
Bei den Tiernummern setzen die Sperlichs dieses Jahr auf Haus- und Nutztiere. Vlad(islav) Olandar wartet mit einer Katzendressur auf: die schneeweißen Angorakatzen tanzen auf dem Seil, balancieren Bälle, machen Pfotenstände und springen aus »gewaltigen Höhen«. Esel und Bisons hat laut Andrea Sperlich Marcel Krämer mit nach Reutlingen gebracht, der vor allem mit seinen Zebra-Dressuren hohe Anerkennung fand. Bis heute bildet er die Exoten im Auftrag namhafter Zirkusbetriebe aus und bringt sie zur »Vorführreife«. Es gebe nur wenige Tierlehrer, heißt es im Programm, die sich an »das gefährlichste Landsäugetier« heranwagten: den nordamerikanischen Bison.
»Fußball im Blut« hat nach Zirkusangaben die junge Artistin Helena Polach – aber nicht nur im Blut: Die Tschechin balanciert und jongliert bis zu fünf Fußbälle in der Luft (»mindestens so gut wie unsere Nationalelf«). Für stockenden Atem und feuchte Hände dürfte beim Publikum das »Duo Ortiz« auf dem Todesrad sorgen: Ein sich immer schneller drehendes Stahlgerüst mit Laufkesseln bietet den wagemutigen Artisten die Plattform für weite Sprünge. In ihrer zweiten Nummer »tanzen« die Kolumbianer auf dem Hochseil.
»Rassig und verführerisch, aber auch qualitativ, hochwertig und leistungsstark« werden die Luftdarbietungen des Duo Olivares im Programm beschreiben: Sie schweben an seidenen Tüchern quer durch die Kuppel des 960 Zuschauer fassenden, beheizten Zirkuszelts und »formen ihre trainierten Körper zu immer neuen Posen«.
Erstmals mit Ballett
Den »sympathischen, freundlichen Clowntypus« verkörpert der Portugiese Angelo Chaves, seine Tochter Desiree fasziniert das Publikum mit ihrer Handstand-Akrobatik. »Jugendliche Frische und Ausstrahlung« werden ihr im Programmtext attestiert, neben einer Vielzahl moderner und klassischer Handstandposen beeindruckt besonders ihr »finaler Schuss« auf einen Luftballon – mit Pfeil und Bogen in den Füßen.Premiere im »Reutlinger Weihnachtscircus« feiert dieses Jahr ein Ballett, während es den »großen Weihnachtsgottesdienst im Zirkuszelt« des Christlichen Zentrums Reutlingen auch schon in der Vergangenheit gab. Er findet am Sonntag, 25. Dezember, um 11 Uhr statt und wird laut Andrea Sperlich von einem Chor mitgestaltet.
DIE VORSTELLUNGEN
Der »Reutlinger Weihnachtscircus« gastiert vom 22. Dezember bis 8. Januar an der Kreuzeiche. Vorstellungen sind täglich um 15 und 19 Uhr, außer an Heiligabend (11 und 14 Uhr ausverkauft, keine Abendvorstellung) und am 8. Januar (11 und 14 Uhr). Einlass ist ab einer Stunde vor Vorstellungsbeginn, die Zirkusshow dauert 150 Minuten einschließlich Pause. Karten gibt es ab Sonntag, 18. Dezember, zwischen 10 und 19 Uhr an den Zirkuskassen. Ticketreservierungen sind telefonisch oder online möglich. (GEA)
07072 9139457www.reutlinger-weihnachtscircus.de