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Ofen für Essenszubereitung in Bouaké gebaut

Debora Zwick und Marion Krieg engagierten sich in Bouaké und überbrachten Sachspenden

Frauen in Bouaké zerklopfen Lehm, der mit Schilf, Sand und Wasser vermischt die Grundlage für Ofenziegel bildete. FOTO: ZWICK
Frauen in Bouaké zerklopfen Lehm, der mit Schilf, Sand und Wasser vermischt die Grundlage für Ofenziegel bildete. FOTO: ZWICK
Frauen in Bouaké zerklopfen Lehm, der mit Schilf, Sand und Wasser vermischt die Grundlage für Ofenziegel bildete. FOTO: ZWICK

REUTLINGEN/BOUAKE. Bereits zum sechsten Mal reiste Debora Zwick, Pflegeberaterin und Mitglied im Reutlinger Freundeskreis St. Camille, zu einem mehrwöchigen Arbeitseinsatz nach Bouaké, um in den Zentren der Association Saint Camille psychisch Kranke im Rahmen der Wundversorgung zu betreuen. Außerdem organisierte sie erstmalig den Bau eines Ofens für die Essenszubereitung. Wie das Presseamt der Stadt Reutlingen mitteilt, war zeitgleich Marion Krieg, eine Mitarbeiterin der Reutlinger Fachklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (PP.rt), in verschiedenen Zentren der Association Saint Camille tätig.

Laptops und Laborgerät

Die Aufgaben der beiden Frauen umfassten die Wundversorgung der Patienten, die Anleitung des örtlichen Pflegepersonals und die Übergabe von Sachspenden der Stadt Reutlingen in Form zweier Laptops sowie der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Zwiefalten in Form eines großen Laborgeräts und eines Rollstuhls.

Deren Transport von Zwiefalten nach Côte d’Ivoire wurde ermöglicht durch Koordination des Reutlinger Kulturamts mit der Deutschen Botschaft in Abidjan sowie durch die Kostenübernahme des Transportes innerhalb Deutschlands durch den Freundeskreis St. Camille. Da im Zentrum von Dar-Es-Salam noch mit offenem Feuer und im Frauenzentrum CHU auf rauchenden nicht mehr funktionsfähigen Öfen gekocht wurde, war Max Jackisch von der projektbegleitenden Firma Novis im Rahmen des Partnerschaftsprojekts »Bau von Biogasanlagen zum Betrieb von Kantinen an Schulen in Bouaké« bereits mehrfach nach Bouaké gereist und hatte einem ausgewählten Teilnehmerkreis der lokalen Gewerbeschule Wissen über effizienten und nicht-gesundheitsschädlichen Ofenbau vermittelt. Als sie von diesem Zusatzprojekt erfahren hatte, begann Debora Zwick, den dortigen Bau eines Ofens über ein breites Netzwerk zu organisieren.

So spendeten junge Frauen aus Ulm und Umgebung den Verdienst ihres Standes auf dem Weihnachtsmarkt, um Material und Werkzeug zu kaufen. Das Reutlinger Kulturamt stellte den Kontakt zu Max Jackisch her, der sein Fachwissen und spontane Onlineberatung beisteuerte. Über den Deutschlehrer Raymond Koffi, der bei den Grünen und Unabhängigen und beim Städtepartnerschaftsverein Reutlingen-Bouaké zu Gast war, konnte rechtzeitig mit den nötigen Stellen in Bouaké Kontakt aufgenommen werden.

Dank zahlreicher Helfer und der Unterstützung der Menschen in der Frauenpsychiatrie wurde Lehm zerklopft, mit gehacktem Schilf und Sand vermischt und unter Beigabe von Wasser mit den Füßen gestampft, bevor die Masse zu Ziegeln geformt und zu funktionsfähigen Öfen verbaut wurde. (sv)