REUTLINGEN. In diesen außergewöhnlichen Zeiten baut auch das Team der Kulturwerkstatt Reutlingen die Angebote um, damit der Kontakt zu den Kindern und Jugendlichen weiter bestehen kann. Erste Erfolge hat die Musikwerkstatt mit Einzelunterricht per Skype oder WhatsApp. Auch mit den Bands wird in Videounterhaltungen besprochen, wie die Zeit Zuhause sinnvoll und kreativ genutzt werden kann – auch wenn kein Computer das gemeinsame Proben in den Räumen der Musikwerkstatt ersetzen kann.
Auch die Schulbands, die von der Musikwerkstatt vor der Corona-Krise betreut wurden, werden nicht vergessen. Bei einem Skype-Meeting mit »Nevermind«, der Schulband der Minna-Specht-Gemeinschaftsschule, freuen sich die Kids über den Kontakt, sagen aber, sie würden jetzt schon die echten Proben vermissen. Sogar die Schule vermissen sie. Jetzt aber tauschen sie sich aus, entwickeln gemeinsam Ideen und Aufträge werden verteilt: Zwei Schüler machen über Skype einen neuen Songtext, zwei andere versuchen über Skype Ideen, Akkorde und Songstrukturen für neue Songs zu kreieren. Ein Gitarrist wird beim Erlernen von Powerchords per Online-Unterricht unterstützt.
In der Computer- und Medienwerkstatt wird das gemeinsame Tüfteln und Kennenlernen in den Programmierkursen jetzt vom Computerraum im Haus der Jugend in den digitalen Raum verlegt. Die Umwandlung der Angebote in digitale Formate wurde bereits bei den verschiedenen Projektpartnern beantragt. Geplant ist eine Website für die »Chaos Computer Girls«, auf der Mädchen in das Thema Programmieren reinschnuppern können, aber auch gleich von Zuhause aus bei einem Grundlagenkurs mitmachen oder sich bei Fragen direkt an die Medienpädagoginnen des Projekts wenden können.
Wie aber kann eine Multiplikatorausbildung zum Thema »Antidiskriminierungsarbeit« digital angeboten werden? Dafür entwickelt und erprobt das »Team Kunterbunt« bereits einen Methodenmix aus Webinar, Selbststudium und digitalen (Gruppen-)Übungen. Nähere Infos dazu, ab wann genau welche Angebote zur Verfügung stehen, werden laufend auf der Website aktualisiert.
Klar ist aber auch, dass der gemeinnützige Verein jetzt auf die Solidarität der Eltern und Kooperationspartner angewiesen ist. Existenziell wichtig wird die Unterstützung durch die Kommune, ohne deren Beitrag zur Basisfinanzierung die nächsten Jahre nicht gesichert seien, heißt es in der Pressemitteilung der Kulturwerkstatt. (eg)