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Neue Untersuchungsmethode für Krebstherapie an Reutlinger Kreiskliniken

Freuen sich über den erreichten Meilenstein: Chefärztin Dr. Gabriele Deubler (links) und Martina Kroll, Leitende MTLA. FOTO: KRE
Freuen sich über den erreichten Meilenstein: Chefärztin Dr. Gabriele Deubler (links) und Martina Kroll, Leitende MTLA. Foto: Kreiskliniken
Freuen sich über den erreichten Meilenstein: Chefärztin Dr. Gabriele Deubler (links) und Martina Kroll, Leitende MTLA.
Foto: Kreiskliniken

REUTLINGEN. Gleich dreimal Grund zum Feiern hatte kürzlich das Team des Instituts für Pathologie in den Kreiskliniken Reutlingen unter der Leitung von Chefärztin Dr. Gabriele Deubler. Neben der erfolgreich abgeschlossenen Digitalisierung des pathologischen Labors und dem Aufbau der Molekularpathologie als hochspezifische Untersuchungsmethodik speziell für Tumore, stand vor allem auch das Team im Mittelpunkt.

Junge Spezialdisziplin

Die Molekularpathologie ist die jüngste und zunehmend an Bedeutung gewinnende Spezialdisziplin der Pathologie. Die kombinierte Anwendung molekularpathologischer und morphologischer Untersuchungsmethoden in Zell- und Gewebematerial liefert hochspezifische Informationen zu Art, Ursache, Prognose und Therapie zahlreicher Erkrankungen, insbesondere bei Tumorerkrankungen.

Martina Kroll, die leitende Medizinisch-technische Labor-Assistentin (MTLA) im Team, entschlüsselt bei mikroskopisch erkennbaren Krankheitszeichen wie abnormen Zellveränderungen, die Bausteine von RNA und DNA, die unter dem Mikroskop nicht erkennbar sind. Diese Genuntersuchungen ermöglichen in vielen Fällen eine zielgerichtete, personalisierte Therapie der Krebserkrankung.

Für das Institut für Pathologie, das eine entscheidende Rolle in der Krebsdiagnostik spielt, ist der Aufbau eines solchen Untersuchungsverfahrens ein enormer Fortschritt. Durch die neue Genuntersuchung kann nicht nur ein Patient auf 160 verschiedene Gene untersucht werden, es können auch bis zu zwölf Proben gleichzeitig analysiert werden. »Klingt kompliziert, ist kompliziert«, schmunzelt die Chefärztin.

Während des Aufbaus der Molekularpathologie wurde auch die Digitalisierung des Labors unter Federführung von Adrian Twardawa eingeleitet. Objektträger und Paraffinblöcke müssen nun nicht mehr von Hand für die Untersuchung vorbereitet werden, sondern werden bei der Annahme mit einem QR-Code versehen, der Aufschluss über die einzelnen Untersuchungsschritte gibt. Zunächst klingt das nach einem kleinen Schritt, dieser ist aber maßgeblich für die Arbeit im gesamten Labor. »Die Belastung im Labor war groß, ebenso wie der Fortschritt. Ich kann mich hier nur bei meinem gesamten Team bedanken. Im ärztlichen Bereich, ganz besonders bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Labors und im Sekretariat. Alle haben ihr Bestmögliches gegeben, um sich gegenseitig zu unterstützen. Es war ein hervorragendes Miteinander«, so Deubler.

Intensive Projektphase

Nach zwei Jahren intensiver Projektphase, die auch von Problemen in den globalen Lieferketten geprägt war, zeigt sich auch Geschäftsführer Dominik Nusser sehr erfreut über die Fortschritte in der Pathologie: »Meine Glückwünsche und mein Dank gehen an das gesamte Team des Labors. Die Reise war intensiv, und es wurden uns einige Steine in den Weg gelegt, womit wir nicht gerechnet haben. Was trotz aller Umstände geschaffen wurde, ist bemerkenswert. Die Molekularpathologie und auch die Digitalisierung sind ein sehr wichtiger Baustein bei der Versorgung unserer Patienten.« (GEA)