REUTLINGEN. Ein historischer Moment für den Landkreis Reutlingen: Landrat Dr. Ulrich Fiedler und Andreas Reisch, Geschäftsführer der Firma Georg Reisch, haben den Kaufvertrag für das neue Landratsamt unterzeichnet. Nach der endgültigen Vertragsausarbeitung zwischen dem Kreis Reutlingen und dem Investor, der Georg Reisch GmbH & Co. KG, fand die notarielle Unterzeichnung des Kaufvertrags in Stuttgart statt.
Am 21. Juli 2021 hatte der Kreistag beschlossen, den Bau des neuen Landratsamts an die Firma Reisch zu vergeben und von dieser das Grundstück sowie den Neubau nach Fertigstellung zu erwerben.
Ein Meilenstein
»Nach einem langen und intensiven Verhandlungsverfahren, freuen wir uns sehr, dass wir diesen Meilenstein zusammen mit der Firma Georg Reisch gemeistert haben und nun in die konkrete Umsetzung des Projekts einsteigen können. Der Neubau wird das Arbeiten im Landratsamt grundlegend verändern«, erklärte Landrat Dr. Ulrich Fiedler. Das neue Gebäude könne rund 1 000 Mitarbeitern »einen modernen Arbeitsplatz und den Bürgern einen zeitgemäßen Bürgerservice« bieten. Andreas Reisch ergänzte: »Für uns ist die notarielle Unterschrift der Auftakt für eine superspannende Bauaufgabe. Unser Team steht in den Startlöchern.«
Die Firma Reisch wird für den Landkreis Reutlingen auf dem etwa 9 000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Karlsstraße und Stuttgarter Straße ein neues Verwaltungsgebäude mit einer Nutzfläche von rund 20 700 Quadratmetern errichten. Der Neubau wird als BEG Effizienzhaus 40 und damit als ein energetisch sehr effizientes Gebäude realisiert. Es ist eine maximale Nutzung regenerativer Energien vorgesehen. Zur Wärmeerzeugung soll Umweltwärme in Form von Erdwärme dienen. Das Temperaturniveau wird durch eine hocheffiziente Wärmepumpe angehoben.
Halb so viel Emission
Die Dachflächen des Neubaus werden vollflächig mit Fotovoltaik ausgestattet und begrünt. Damit kann ein jährlicher Ertrag von bis zu 438 000 kWh erzielt werden. Die auf diese Weise erzeugte Energie soll hauptsächlich zur Eigennutzung verwendet werden, Überschüsse werden ins öffentliche Netz gespeist. Nach ersten Berechnungen wird das Landratsamt die Treibhausgasemissionen seiner Gebäude mit dem Neubau von aktuell rund 700 Tonnen CO2 um fast die Hälfte auf rund 418 Tonnen reduzieren können.
Aktuell läuft das Bauleitplanverfahren für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan, parallel wird der Bauantrag eingereicht werden. Die Fertigstellung des Neubaus ist, wenn alles nach Plan verläuft, für Mitte 2026 vorgesehen. (eg/GEA)