KREIS REUTLINGEN/KREIS TÜBINGEN. Zahlreiche Menschen in der Region haben Montagnacht gegen 22:45 Uhr ein Phänomen am Nachthimmel gesehen, dass Astronomen bereits als Meteor oder Meteoriten erkannt haben. Als grün leuchtendes Objekt wurde es wahrgenommen, das so mehrere Sekunden von Ost nach West über den Nachthimmel zog und am Ende ganz hell aufschien, um wenige Sekunden später zu verschwinden.
In sozialen Medien beschrieben Augenzeugen grün-weiße Lichter am Himmel. So schrieb Juri Weber auf Facebook: »Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und machte mir Sorgen. Ich wartete auf die Explosion, aber alles war ruhig.« Auch Alexandra Polyzos teilte ihr persönliches Erlebnis: »Obwohl ich im Zimmer Licht anhatte, hatte ich das grüne Licht aus dem Fenster raus wahrgenommen.« Und Tanja Marjanovic schrieb: »Ja, tatsächlich, wir saßen auf dem Balkon und haben es auch gesehen. Wir haben uns auch gewundert, was es war.«
Der Tübinger Astronom und Leiter der Astronomischen Vereinigung Tübingen, Dr. Maximilian Hohmann, konnte Klarheit schaffen: »Das war höchstwahrscheinlich ein Meteor von der Größe eines Sandkorns bis hin zur Größe einer menschlichen Faust. Dass ein solcher Meteorit grün leuchtet, ist ziemlich normal.« Der Fachbegriff dafür sei »Sauerstoff-Rekombination-Leuchten« und das passiere, wenn der Himmelskörper in der Atmosphäre verglühe. Er gehe davon aus, dass dies in einer Höhe von einigen hundert Kilometern stattgefunden habe.
Video wird im Netz geteilt
In der Regel würden solche kleinen Objekte vollständig verglühen. Manchmal könnten auch Reste bis zum Erdboden herunterfallen. Diese seien aber im Wald oder auf einer Wiese kaum zu finden.
Der Bayerische Rundfunk schreibt auf seiner Internetseite: »Es bestehe die reale Möglichkeit, dass kleinere Bruchstücke auf die Erde gefallen sind.« Als Quelle wird ein nicht namentlich genanntes Tschechisches Fachinstitut erwähnt, dass auch ein entsprechendes Video ins Internet gestellt habe. Dieses Video wurde im Laufe des Dienstags mehrfach geteilt.
Der Tübinger Astronom Maximilian Hohmann ordnete das Himmelsphänomen so ein: »Im Unterschied zu den klassischen Sternschnuppen, war dies offensichtlich ein längerer Prozess des Verglühens in der Erdatmosphäre.« (GEA)