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Aktuell Mitgliederversammlung

Metallbauinnung will Nachwuchsmangel entgegensteuern

Metallbauinnung mit neuen Arbeitsschwerpunkten und neuem Tarifabschluss

Azubi an der Werkbank. Foto: dpa
Azubi an der Werkbank.
Foto: dpa

REUTLINGEN. Mittlerweile ist es zwei Jahre her, dass sich die Metallbauer-Innungen von Reutlingen und Tübingen zusammengeschlossen haben. Jetzt gab es für die Betriebe eine Mitgliederversammlung. Einerseits erbringen die Betriebe Bauleistungen, andererseits sind sie als Zulieferer für unterschiedliche Industriezweige tätig.

Wie auf der Jahrestagung zu hören, profitieren im Bausegment auch die Metallbauer von der guten Konjunktur. Das Beschäftigungsniveau war im zurückliegenden Jahr entsprechend hoch und wird sich voraussichtlich auch im laufenden Jahr auf hohem Niveau halten.

Allerdings nehmen die Metallbau-Unternehmen auch negative strukturelle Veränderungen wahr. Im Projektgeschäft beziehungsweise bei größeren Baumaßnahmen beobachten Vertreter der Branche, dass verstärkt ausländische Betriebe aktiv sind. So werden beispielsweise Geländer im Ausland – vor allem im benachbarten Osteuropa – produziert und auf hiesigen Baustellen montiert. Interessanterweise werde dabei von den Auftraggebern nicht geprüft oder nachgefragt, ob die Betriebe nach den neuesten Anforderungen zertifiziert sind. So die Beobachtung des Geschäftsführers der Reutlinger Kreishandwerkerschaft, Ewald Heinzelmann.

Das sorge für Wettbewerbsverzerrung. Zumal sich die meisten Reutlinger und Tübinger Innungsbetriebe einer umfangreichen Zertifizierung unterwerfen mussten und müssen, damit sie fachgerechte Schlosserleistungen am Bau erbringen dürfen.

Im Bereich der Zulieferung spüren die Betriebe ein Abflachen der Nachfrage. Sorge über einen größeren Einbruch bestehe aber nicht. Hauptgrund hierfür ist, dass die Betriebe nicht in der Großserienfertigung tätig sind, sondern eher in der Herstellung von Einzelstücken respektive Kleinserien.

Eines der großen Probleme für die Metallbauer ist der Nachwuchs- und Fachkräftemangel. Geschäftsführer Heinzelmann führt dies unter anderem darauf zurück, dass viele Jugendliche oder deren Eltern eine Beschäftigung in der Industrie einer Tätigkeit im Metallbauerhandwerk vorziehen.

Vor diesem Hintergrund versuchen die Betriebe, sich als attraktive Arbeitgeber zu profilieren. Zum 1. Februar dieses Jahres wurde ein neuer Tarifabschluss mit einer Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3,1 Prozent verabschiedet. Auch der Arbeits- und Gesundheitsschutz werde immer weiter ausgebaut.

Mit Seminaren und Fortbildungen über ein Kooperationsmodell unterstützt die Innung bei der Einführung und Umsetzung in den Mitgliedsbetrieben. Aktualisiert wird derzeit die Innungshomepage. Sie baut auf der Homepage der früheren Fachinnung Metall Tübingen auf. (GEA)