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Aktuell Verkehr

Mehr Unfälle im Kreis Reutlingen durch Senioren

Der Pkw birgt das größte Gefahrenpotenzial.

Senioren, die Auto fahren möchten, sollen nach dem Willen der EU regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit belegen.  FOTO: DPA
Senioren, die Auto fahren möchten, sollen nach dem Willen der EU regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit belegen. FOTO: DPA
Senioren, die Auto fahren möchten, sollen nach dem Willen der EU regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit belegen. FOTO: DPA

KREIS REUTLINGEN. An jedem vierten Verkehrsunfall, bei dem im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg mindestens eine Person zu Schaden kam, war ein Mensch ab 65 Jahren beteiligt. Das ist dem Sicherheitsbericht des Landes Baden-Württemberg sowie dem Verkehrsunfallbericht des Polizeipräsidiums Reutlingen zu entnehmen. Damit sind Senioren gerade bei schweren Verkehrsunfällen im Verhältnis zu einem Bevölkerungsanteil von rund 21 Prozent deutlich überproportional vertreten. Bei tödlichen Verkehrsunfällen fällt die Beteiligung noch höher aus: Knapp jeder Dritte wurde von einem Fahrer ab 65 Jahren verursacht.

Umfrage (beendet)

Sollen ältere Autofahrer zu Fahrtauglichkeitstests verpflichtet werden?

Nach den Plänen der EU sollen über 70-Jährige künftig regelmäßig ihre Fahrtauglichkeit nachweisen.

39%
54%
7%

- Landkreis Reutlingen

Auch die Zahlen im Landkreis Reutlingen sprechen eine deutliche Sprache: Im Vergleich zu 2021 stieg die Zahl der schwerverletzten Senioren bei Unfällen um knapp 30 Prozent, von 27 auf 35 Menschen. Eine gute Nachricht: Verkehrstote gab es in dieser Altersgruppe keine, im Vorjahr waren es vier. An Unfällen allgemein waren rund 10 Prozent mehr Senioren als noch 2021 beteiligt, insgesamt 652.

- Gesamtregion

Diese prozentuale Steigerung deckt sich mit den Zahlen des gesamten Hoheitsbezirks des Polizeipräsidiums Reutlingen (bestehend aus den Landkreisen Reutlingen, Tübingen, Esslingen und dem Zollernalb-Kreis): 2022 waren Menschen über 65 Jahre 2.604 mal in Unfälle verwickelt, allerdings in 145 davon schwer – was einer Steigerung von über 40 Prozent zum Vorjahr entspricht. Etwas mehr als die Hälfte der Gesamtunfälle – rund 1.300 – wurden von Senioren über 70 Jahre verursacht, zum größten Teil beim Autofahren. In dieser Zahl sind weder Fußgänger noch Radfahrer enthalten. Laut dem Reutlinger Verkehrsbericht nähere sich das Verkehrsaufkommen wieder an die Vor-Corona-Zeit an. (GEA)