REUTLINGEN. Kein Geringerer als Wolfgang Amadeus Mozart blies den Aktiven des Reutlinger Männervereins gestern per Saxofon den Marsch, als sie den GEA stürmten, und nur wer ganz genau hinschaute, erkannte unter der Rokokoperücke den Leiter der Kulturredaktion, Armin Knauer. Lokalchef Roland Hauser hatte sich als Oberbürgermeister verkleidet – mit Fliege und einem amtskettenähnlichen Narrenorden aus den Vorjahren. Eine Steilvorlage für GEA-Chefredakteur Dr. Christoph Fischer, der in seiner Büttenrede auch auf Thomas Keck zu sprechen kam: »Er führt froh gelaunt mit und ohne Fliege die Achalmstadt und ihre Gefüge«. Turbulenzen seien da nicht zu vermeiden, reimte Fischer, »aber die Leute können ihn nach wie vor leiden.«
Doch auch der »Männerverein 1863« zeigte, angeführt von Seiner Tollität Prinz Uwe II. von der Hohenlohe und Ihrer Lieblichkeit Prinzessin Katja I. vom Bruckberg, mit Prinzengarde, Tanzmariechen, Schandele sowie Vertreten aus Vorstand, Elferrat und Damenkomitee nicht nur starke Präsenz: Die Prinzengarde und Tanzmariechen Vivien Schrade warteten mit teils akrobatisch anmutenden Tanzdarbietungen auf, Spagat inklusive.
Und Ines Hahn, Zweite Schriftführerin des Vorstands, steuerte eine in aller Herrgottsfrühe verfasste, brandaktuelle närrische »Blattkritik« bei. Mit zahlreichen Ache-Lau- und Schandi-Schando-Rufen, jeweils auf Geheiß des Männervereins-Vorsitzenden Michael Frank, bedankten sich die Gäste für den Empfang und eilten den verbliebenen Fastnets-Terminen entgegen. Am Nachmittag stand der Kinderfasching in der Stadthalle auf dem Programm, heute ist eine kleine Reutlinger Delegation beim närrischen Staatsempfang der Landesregierung im Stuttgarter Schloss. (GEA)