REUTLINGEN. Der wohl witzigste Beitrag von »Verstehen Sie Spaß?« kam am Samstagabend laut Moderatorin Barbara Schöneberger aus Reutlingen. Das Produktionsteam der ARD-Unterhaltungsshow hat im Achalm-Hotel ein Führungskräfte-Seminar mit versteckter Kamera inszeniert. Dass es dabei lustig zuging, lag vor allem an der Reutlinger Lachtrainerin Carmen Goglin - die als einziger Lockvogel keine Rolle spielte.
Zum Opfer in der Rubrik »Der hat's verdient« wurde Moritz. Dieser vermietet sein Haus in München gerne mal über Airbnb an Touristen und quartiert sich dann bei Arbeitskollegen ein. Diese wollten sich nun in der TV-Show an ihm rächen. Chef Fabian gaukelte Moritz vor, dass er für eine Führungsposition in einer neuen Abteilung der IT-Firma ein Seminar in Reutlingen besuchen müsse. Dort sollten mit praktischen Übungen Fähigkeiten für Führungskräfte und Eigenschaften getestet und geschult werden. Eine Referentin: Carmen Goglin. Die Reutlingerin gibt auch im wahren Leben Lachyoga-Stunden. Mit ihren YouTube-Videos ist sie bundesweit bekannt geworden.
Zu Beginn ihrer Schulungseinheit »Elan und Locker-Sein« erklärte sie: »Es sind sofort positive Effekte zu spüren, auch wenn wir künstlich lachen.« Sofort brach sie in Gelächter aus. Bei der ersten Übung ging es darum, in die eigene Faust zu lachen. Während die anderen Teilnehmer fröhlich mitlachten, war dies Opfer Moritz sichtlich unangenehm. Weiter ging es mit Carmen Goglins bekanntester Übung: Lachen rund um den Baum. Weil im Seminarraum des Reutlinger Tagungshotels aber kein Baum steht, lachten die Teilnehmer um mit Obst gefüllte Gläser herum. Beim »Lach-Motorrad« gab David, der Fake-Konkurrent um den Posten in der Firma von Moritz, richtig Gas. »So jemanden brauchen wir«, lobte Chef Fabian.
Die weiteren Schulungseinheiten übernahm ein Esoterik-Coach. Ob beim Maßkrug-Stemmen oder Töpfern: Jedes Mal versagte Moritz aufgrund diverser Tricksereien. »Konkurrent« David dagegen glänzte, gab neunmalkluge Tipps und stichelte, wo er konnte - womit er das Opfer allmählich zur Weißglut brachte. Zur Höchststrafe sollte Moritz am Ende des Seminartages auch noch ein Doppelzimmer mit seinem Widersacher teilen, »weil er sich ja auch sonst immer woanders einnistet«, wie der Seminar-Leiter sagte. Dann löste er die Situation auf.
»Es war schwer, nicht loszulachen«, meinte Chef Fabian über die Dreharbeiten im Reutlinger Achalm-Hotel. Ob der Streich als erzieherische Maßnahme etwas gebracht hat? Wohl kaum. Während die Show in Berlin aufgezeichnet wurde, hat Moritz sein Münchner Haus erneut vermietet. (GEA)