REUTLINGEN-BETZINGEN. Leuchtende Kinderaugen waren am Sonntag in der Betzinger Zehntscheuer immer wieder zu sehen. Allerdings schauten noch viel mehr Senioren aufmerksam und völlig fasziniert den im Kreis herumfahrenden Zügen im Miniaturformat hinterher, die bei der mittlerweile elften Spielzeugeisenbahnausstellung des »Fördervereins für die Erhaltung technischen Kulturguts der Ortsgruppe Betzingen« zu sehen waren.
Zeitweise gab es bei der Ausstellung kein Durchkommen mehr zwischen den insgesamt 15 aufgebauten Eisenbahnlandschaften, die wie immer durch ihre Liebe zu den Details bestachen. Zahlreiche unterschiedliche Spurgrößen wurden präsentiert – von der größten gezeigten Spur 1 bis zur kleinsten Miniatur-Spur Z. »Da darf man gar nicht stark Luft holen, sonst ist der Zug weg«, sagte Bernhard Bachor vom Betzinger Verein augenzwinkernd.
Der finanzielle Gegenwert der Züge und Loks sei mit der Zeit stark gefallen. Als Wertanlage würde der Fachmann das Spielzeug heute nicht mehr empfehlen. »Man muss Freude dran haben, dann passt das.« Schließlich gelte auch bei diesem Hobby, »der Weg ist das Ziel«, so Bachor. Will heißen: Solange Kinder und erwachsene Männer an den Anlagen planen, gestalten, formen und bauen können, ist alles Okay und voller Faszination. »Danach fahren die Züge ja nur noch im Kreis herum«, sagte Bernhard Bachor.
Auf der anderen Seite ist so eine Anlage eigentlich nie fertig – immer gibt es etwas umzugestalten, zu verbessern oder zu erneuern. Und wenn dann, wie bei solch einer Ausstellung am Sonntag, das Werk präsentiert wird und nicht nur Kinderaugen leuchten – dann hat sich die Mühe doppelt gelohnt. (nol)