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Aktuell 1. Mai

Kundgebung zum Tag der Arbeit in Reutlingen im Video

Der Tag der Arbeit gehört den Gewerkschaften. Doch die Veranstaltungen fallen infolge der Corona-Pandemie schon zum zweiten Mal kleiner aus.

STUTTGART. Keine großen Massen auf den Straßen und größere Kundgebungen: Der traditionsreiche Tag der Arbeit am 1. Mai findet in Zeiten von Corona anders statt. So plant der Südwestableger des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) für den 1. Mai in Zeiten der Pandemie rund 30 kleinere Kundgebungen mit Abstand und entsprechenden Hygienekonzepten. Die Hauptkundgebung mit DGB-Landeschef Martin Kunzmann in Reutlingen wird am heutigen Tag zugleich im Internet übertragen.

Wenn sich Gewerkschaftsvertreter und Beschäftigte ab 11 Uhr für zweieinhalb Stunden im Bürgerpark anstatt wie üblich auf dem Reutlinger Marktplatz treffen, soll es kämpferisch werden, aber coronakonform zugehen. Auf Info- und Imbissstände wird verzichtet, eine Band wird aber auftreten. Die Teilnehmerzahl ist auf 150 beschränkt. »Wir stehen in engem Austausch mit den Ordnungsämtern vor Ort«, sagte gestern Martin Kunzmann, Vorsitzender des DGB Baden-Württemberg, im Rahmen einer Online-Pressekonferenz. Die Mitarbeiter werden am Samstagmorgen getestet.

Verdi-Landeschef Martin Gross sagte, die Corona-Krise habe schonungslos offengelegt, wo die Sparpolitik der letzten Jahrzehnte Lücken in der Daseinsvorsorge, insbesondere im gesamten Gesundheitswesen, gerissen habe. »Eine Sparpolitik, die sich im vergangenen Jahr bitter gerächt hat.«

Der Verdi-Funktionär warnte zugleich vor den Folgen eines möglichen Personalabbau von Grün-Schwarz im öffentlichen Dienst im Südwesten. Weniger Staat und damit weniger Daseinsvorsorge könne und dürfe nicht die Antwort auf diese epochale Krise sein. (dpa)