REUTLINGEN. Die Kreiskliniken Reutlingen mit den Standorten Klinikum am Steinenberg Reutlingen, Ermstalklinik Bad Urach und Albklinik Münsingen planen ab Montag, 27. April, ein stufenweises Wiederhochfahren des Normalbetriebes. Wegen der Corona-Krise hatten die Kreiskliniken viele planbare Eingriffe verschoben und nur Notfalleingriffe vorgenommen, um genügend Kapazitäten für Corona-Patienten frei zu halten.
Nach Berichten des Robert Koch-Instituts liegt die sogenannte Reproduktionsrate zwischenzeitlich bei etwa 0,7, das heißt: Jeder Infizierte steckt nun weniger als einen weiteren Menschen an. »Dies gibt uns die Hoffnung, dass der Ausbruch des Virus relativ beherrschbar geworden ist und wir den Normalbetrieb somit wieder langsam hochfahren können. Da bisher die ganz große Welle an Covid-19- Patienten ausgeblieben ist, sind sowohl auf den Isolationsstationen als auch auf den Intensivstationen genügend Kapazitäten vorhanden, sodass planbare Eingriffe und Behandlungen wieder stufenweise hochgefahren werden können. Allerdings besteht im Rahmen unserer Planungen jederzeit die Möglichkeit, diese Kapazitäten im Falle einer erneuten Infektionswelle sofort wieder bereitzustellen«, sagt Pressesprecher Eckhard Zieker.
Da auch bereits während der Coronakrise Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt und Schlaganfall behandelt sowie dringende Krebs- und Notfalloperationen durchgeführt worden seien, bestehe auch eine strenge räumliche Trennung zwischen den Covid-19-Erkrankten und anderen Patienten. »Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus im Klinikum ist deshalb unbegründet«, betont Zieker. Das langsame Wiederhochfahren der Kreiskliniken Reutlingen geschehe in enger Abstimmung mit den niedergelassenen Ärzten und dem Kreisgesundheitsamt. Es können daher wieder selektive Zuweisungen über die Hausärzte erfolgen und Termine in den Kliniksprechstunden vereinbart werden.
Zum Eigenschutz sowie zum Schutz der Mitarbeiter und der im Klinikum liegenden Patienten gibt’s für Patienten bei der Terminvereinbarung Verhaltensregeln. Darüber hinaus erfolgt noch eine kurze telefonische Abfrage über den Gesundheitszustand (Fieber, Symptomfreiheit). Außerdem erhalten die Patienten beim Betreten des Klinikums eine Mund-Nasen-Schutzmaske. (GEA)