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Aktuell Einsatz

Reutlinger Wasserretter beim Bisinger Unwetter

Beim Unwetter in Bisingen ist die Wasserrettungsgruppe Neckar-Alb der DLRG aus Reutlingen gemeinsam mit den Tauchern der Feuerwehr Reutlingen in den Zollernalbkreis geeilt. Wie der Einsatz sich gestaltet hat.

Mit 16 Frauen und Männern hat die Wasserrettungsgruppe Neckar-Alb aus Reutlingen die örtlichen Einsatzkräfte in Bisingen unterst
Mit 16 Frauen und Männern hat die Wasserrettungsgruppe Neckar-Alb aus Reutlingen die örtlichen Einsatzkräfte in Bisingen unterstützt. Foto: Privat
Mit 16 Frauen und Männern hat die Wasserrettungsgruppe Neckar-Alb aus Reutlingen die örtlichen Einsatzkräfte in Bisingen unterstützt.
Foto: Privat

REUTLINGEN/BISINGEN. Als das Unwetter Bisingen im Zollernalbkreis am Donnerstag getroffen hat, sind auch Retter aus Reutlingen im Einsatz gewesen. Am späteren Nachmittag bittet die Leitstelle Zollernalb in Balingen um die Unterstützung örtlicher Einheiten. Zur Hilfe eilen die Wasserrettungsgruppe Neckar-Alb der DLRG sowie die Taucher der Feuerwehr Reutlingen. Mit Blaulicht sind sie schnell da und haben jede Menge zu tun.

Um 17.37 Uhr werden die Reutlinger alarmiert, gegen 18.15 Uhr sind sie im Einsatzgebiet eingetroffen. »In Bisingen hat sich ein brauner und teils nach Öl stinkender Wasserstrom durch den Ort gewälzt, der auch Autos mitgerissen hat«, beschreibt Konrad Steibli von der Wasserrettungsgruppe die Lage vor Ort. Straßen wurden überflutet und Keller liefen voll. »Es gab mehrere Notrufe, nach denen Menschen im Wasser oder in Häusern eingeschlossen sein sollten«, sagt der Fachmann. Jeder einzelnen Meldung wird nachgegangen – und deswegen sind die Spezialisten aus Reutlingen sehr gefragt.

»Ein brauner Wasserstrom hat sich durch Bisingen gewälzt«

»Wir sind mit zwei Strömungsretter-Teams sowie einem Tauch-Trupp und einem Boots-Trupp angefahren«, zählt Steibli auf. Das bedeutet: vier Fahrzeuge sowie 16 Frauen und Männer. Sie alle machen sich gemeinsam mit den Tauchern der Feuerwehr sofort an die Arbeit. Schauen, ob wirklich Menschen von den Fluten eingeschlossen sind, jemand in der Strömung treibt oder sonst wie durch das Unwetter in Lebensgefahr geraten ist. »Verletzt wurde glücklicherweise niemand«, sagt Steibli, »wir sind auch froh, dass niemand sich in die starke Strömung begeben musste, um jemanden herauszuholen«.

Zwei Bachläufe waren durch heftigen Starkregen angeschwollen und hatten den kleinen Ort geflutet. Den Helfern bietet sich teilwe
Zwei Bachläufe waren durch heftigen Starkregen angeschwollen und hatten den kleinen Ort geflutet. Den Helfern bietet sich teilweise ein Bild der Verwüstung. Foto: Privat
Zwei Bachläufe waren durch heftigen Starkregen angeschwollen und hatten den kleinen Ort geflutet. Den Helfern bietet sich teilweise ein Bild der Verwüstung.
Foto: Privat

Denn obschon es sich bei den Wasserrettern um bestens ausgebildete und ausgerüstete Helfer handelt, wäre das auch für sie ein Risiko gewesen. Allerdings müsse man betonen, »dass Hochwasser niemals ein Routineeinsatz ist«. Wenn bei Starkregen wie in Bisingen in kurzer Zeit zwischen 25 und 50 Liter Wasser vom Himmel kommen, dann hat das gravierende Folgen. Zum Glück entspannte sich die unmittelbare Notlage in Bisingen rasch.

»Um 21 Uhr kamen die letzten Einheiten vom Einsatz zurück«, erklärt Steibli. Womit die Wasserrettungsgruppe einmal mehr beweisen konnte, dass sie unverzichtbar ist. Zuständig für die Landkreise Reutlingen und Tübingen engagieren sich im Team rund 50 Ehrenamtliche. »Wir stellen den Wasserrettungsdienst sicher. Dazu haben wir ausgebildete Strömungsretter, Einsatztaucher, Bootsführer und medizinisches Personal«, beschreibt Steibli die Fähigkeiten der Retter.

»Wenn ein Mensch im Wasser in Not ist, rücken wir aus«

»Wenn ein Mensch im Wasser in Not ist, rückt die 1985 gegründete Wasserrettungsgruppe Neckar-Alb gemeinsam mit den Tauchergruppen der Feuerwehren Reutlingen und Tübingen aus«, beschreibt der Leiter Einsatz die Alarmierung. Das ist immer wieder auch in Reutlingen und der Region nötig, wenn hier ein Hochwasser Autofahrer im Tunnel eiskalt erwischt oder Personen in der Echaz vermisst werden. Ein ursprünglich ruhiger Bach oder Fluss kann bei einem Unwetter schnell zu einem reißenden Gewässer werden – so wie jetzt auch wieder in Bisingen. In verschmutztem, mit Treibgut und versteckten Gefahren durchsetztem Gewässer kann (und darf) auch kein Rettungsschwimmer mehr – nach bisherigen Standards – eingesetzt werden. (GEA) https://neckaralb.dlrg.de/