Logo
Aktuell Umwelt

Klimaschutz-Manager der Kirchengemeinde Reutlingen will Konzept umsetzen

Die Menschheit droht im Müll zu ersticken. Überfüllte Container stehen in einem Berliner Hinterhof.  FOTO: GUTIERREZ-JUAREZ/DPA
Die Menschheit droht im Müll zu ersticken. Überfüllte Container stehen in einem Berliner Hinterhof. Foto: GUTIERREZ-JUAREZ/DPA
Die Menschheit droht im Müll zu ersticken. Überfüllte Container stehen in einem Berliner Hinterhof.
Foto: GUTIERREZ-JUAREZ/DPA

REUTLINGEN. Seit 1. Oktober unterstützt Dr. Ralf Bertram die evangelische Gesamtkirchengemeinde Reutlingen als Klimaschutz-Manager. Zuvor war er über 30 Jahre in der IT-Branche tätig und bringt viel Projekterfahrung mit. Mit der 50-Prozent-Klimaschutz-Stelle nimmt Reutlingen zusammen mit der Gesamtkirchengemeinde Esslingen eine Vorreiterrolle in der Landeskirche Württemberg ein.

»Wir müssen aufgrund der Energiekrise unverzüglich handeln«, sagt Bertram. Er ermutigt die Kirchengemeinden und Gemeindemitglieder aktiv zu werden. Dabei hält der in Reutlingen lebende dreifache Familienvater einen guten Mix aus drei Bereichen für sinnvoll: Eigene Energie erzeugen, den Energieverbrauch senken und eine Sensibilisierung des Nutzerverhaltens im Alltag. »Wenn wir es schaffen, in diesem Dreieck zu agieren, haben wir gute Chancen etwas zu bewegen«, sagt Bertram.

Bewusstes Nutzerverhalten

Bis 2030 soll der Kohlendioxidausstoß in Deutschland um 55 Prozent verringert werden. Auch die weltweiten Klima-ziele würden vor allem an der CO2-Ausgewogenheit gemessen und können auf die Kirchengemeinden vor Ort übertragen werden. »Die Ausbeutung unserer Ressourcen hat seine Grenzen, wir müssen aktiv werden.« Zum alltäglichen, klimabewussten Nutzerverhalten gehöre beispielsweise, dass man seine alten Gebrauchsgegenstände nicht wegschmeiße, sondern dafür Plattformen und Austauschbörsen nutze. Aber auch die Einhaltung schlichter Regeln zum Energiesparen leistet einen wichtigen Beitrag. Kleinigkeiten summieren sich hier auf. »So müssen wir alle zusammen Schritt für Schritt denken«, sagt der Klimaschutzmanager. Zum Arbeitsauftrag von Ralf Bertram gehört die Erstellung eines Klimaschutz-Konzeptes. So nehme zunächst einmal eine Analyse der Ist-Situation einige Zeit der auf zwei Jahre befristeten Stelle in Anspruch. Die Kirche stehe im Zielkonflikt, einerseits für Mitglieder attraktiver zu werden, andererseits jedoch ihre Klimaziele im Blick zu behalten. »Da denke ich vor allem an das Beheizen der Kirchen, Gemeindehäusern und Einrichtungen in der Gesamtkirchengemeinde«, sagt Bertram, der organisatorisch bei der Immobilienabteilung im Matthäus-Alber-Haus in der Lederstraße angesiedelt ist, »Dafür braucht es ein übergeordnetes Konzept«.

Genauso wichtig ist die Umsetzung von konkreten Aktionen vor Ort. Deshalb ist Ralf Bertram zurzeit in den Kirchengemeinden unterwegs. Bei Gebäude-Begehungen wird gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort überlegt, welche kurzfristigen Energiesparmaßnahmen neben den mittel- und langfristigen Klima- und Umweltzielen umgesetzt werden können. (k)