REUTLINGEN. »Wir können jetzt bei der Programmgestaltung flexibler reagieren«, sagt Dr. Claudia Guggemos, Geschäftsstellenleiterin der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) im Kreis, bei der Präsentation des neuen Programms des Bildungswerks.
So ist ein Workshop zum traumasensiblen Umgang mit Geflüchteten am 10. Mai kurzfristig ins Programm gerutscht, der es nicht mehr ins gedruckte Heft geschafft hat. Auch ein Benefizvortrag des Philosophen Thomas Gutknecht für die UNO-Flüchtlingshilfe über den Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels Leszek Kolakowski konnte kurzfristig eingeschoben werden.
Neue Rubriken
Weil aber die Gestaltung der KEB-Homepage zeitintensiv war, beginnen die neuen Kurse erst im April. »Normalerweise starten wir im Februar. Durch die EDV-Umstellung ist das alte Programm bis Ende März gelaufen«, sagt Claudia Guggemos. »Für die Kurse, die organisatorisch allein über das katholische Bildungswerk im Kreis laufen, sind etwa 50 Referentinnen und Referenten zuständig. Weitere 30 sind in den Kursen engagiert, die wir in Kooperation mit unseren Partnern anbieten, zum Beispiel mit Kirchengemeinden und anderen Bildungswerken«, sagt Claudia Guggemos.
Auch das Programmheft des KEB-Bildungswerkes im Landkreis Reutlingen wurde neu gestaltet und die Rubriken neu benannt. Das Heft ist 72 Seiten stark und präsentiert 98 Veranstaltungen – obwohl die Laufzeit nur von April bis August dauert. Unter dem Titel »Ich & Du & Wir & Familie« findet sich nun neben dem »Treff aller Familienformen« (Taff) und den Angeboten für Paare auch das »Frauenforum« und die »Männersache«.
Darüber hinaus wird im neuen Fachbereich »Körper & Seele & Achtsamkeit« die enge Verbindung von Meditation und Kontemplation deutlich. Beratungsangebote für ehrenamtliche Teams und für Einzelne in der Weiterbildungsberatung sind zusammen mit Angeboten der Ehrenamtsakademie unter der Überschrift »Ehrenamt & Beruf & Beratung« gelistet.
Online-Angebote mit 15 Kursen
Neu auf der Homepage angelegt sind die Rubriken »Online-Angebote« mit 15 Kursen und die Rubrik »Junge Erwachsene«. »Dieser Bereich wird künftig stark ausgebaut«, sagt Claudia Guggemos. »Das katholische Dekanat Reutlingen hat eine 50-Prozent-Stelle für Angebote für junge Erwachsene geschaffen.« Besetzt werden soll die Stelle voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte.
Was mit der erst vor Kurzem zu Ende gegangenen entwicklungspolitischen Gesprächsreihe »Die Welt FairBessern – aber wie?« begonnen hat, wird mit dem Schwerpunktthema »Für ein gutes Klima« in 24 Veranstaltungen fortgesetzt.
Zum Beispiel am 12. Mai mit einem Vortag zum Biosphärengebiet als Lernort und mit einem Besuch im Schneckengarten für Familie am 21. Mai. Vorträge zur philosophischen Dimension von Gerechtigkeit und Verantwortung zählen ebenso dazu. Auch um eine veränderte Haltung, die für ein besseres zwischenmenschliches Klima sorgt, geht es in vielen Angeboten. So greift ein psychologischer Online-Gesprächsabend die Konflikte im Kontext der Corona-Pandemie auf.
Menschen und Themen
Spannend dürfte ein Vortrag zu Macht und Gewaltenteilung in der katholischen Kirche am 16. Mai und ein Abend zum Thema Kirchenaustritt werden. Unter der Überschrift »Gehen oder bleiben« berichten Iris Bosold und Paul Schlegl am 11. Mai ab 19.30 Uhr im Bea-Haus darüber, welche Schlüsse sie aus der Krise der katholischen Kirche gezogen haben.
Die langjährige Moderatorin der »Zeitgespräche«, Iris Bosold, ist in der Kirche geblieben. Paul Schlegl, ehemaliger Leiter der katholischen Erwachsenenbildung und Vorgänger von Claudia Guggemos, ist aus der Kirche ausgetreten.
Antisemitismusbeauftragter zu Gast
Apropos »Zeitgespräch«: In der Reihe »Menschen und Themen« kommen Personen zu Wort, die sich zu Gesellschaft, Kultur und Religion äußern. Am 28. April ist Dr. Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter des Landes, zu Gast. Bernhard Bosold und Claudia Guggemos reden mit Michael Blume ab 20 Uhr im Spitalhofsaal über Erscheinungsformen und Gefahren des Antisemitismus, über Verschwörungstheorien, über Muslime in Deutschland und die gegenwärtige Krise der Religion(en) und deren Zukunftsfähigkeit.
Wer die Kurse online bucht, kann sie per Überweisung bezahlen. Aber auch eine Bareinzahlung ist möglich. Die Kursgebühren können im KEB-Bildungswerk in der Schulstraße 28 beglichen werden. Dort gibt es auch das gedruckte Programmheft, das darüber hinaus in Kirchen, Praxen und öffentlichen Einrichtungen ausliegt. (GEA)
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