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Aktuell Wettbewerb

Jury staunt bei Jugend musiziert über das hohe Niveau

Mehr als 300 talentierte Mädchen und Jungen stellten sich dem Regionalwettbewerb. Die Besten dürfen zum Landesentscheid

Cecilia Kaiser und Paul Hauser waren mehrfach erfolgreich.  FOTO: RIEDEL
Cecilia Kaiser und Paul Hauser waren mehrfach erfolgreich. FOTO: RIEDEL
Cecilia Kaiser und Paul Hauser waren mehrfach erfolgreich. FOTO: RIEDEL

REUTLINGEN/TÜBINGEN. An verschiedenen Orten ist der 57. Regionalwettbewerb »Jugend musiziert« der Landkreise Tübingen, Reutlingen und Zollernalb über die Bühne gegangen. Mehr als 300 Mädchen und Jungen stellten sich dem Urteil einer fachkundigen Jury.

Allein im Wettbewerb Klavier solo hatten sich 78 Kinder und Jugendliche angemeldet. Bei den jüngeren Kindern starteten vor allem am Klavier deutlich mehr, bei den älteren deutlich weniger Teilnehmer, zu groß ist die Belastung neben der Schule das enorme Übepensum zu schaffen, das erforderlich ist, um vorne mitmischen zu können – ein deutschlandweiter Trend. Bei den Sängern und Sängerinnen startet die Gesangskarriere üblicherweise später, daher gibt es hier in den höheren Altersgruppen mehr Teilnehmende.

Bundeswettbewerb in Freiburg

Egal, welche Punktezahl erreicht wurde: Allein die intensive, monatelange Vorbereitung auf den Wettbewerb, das gemeinsame Musizieren mit anderen und die vielen Vorspiele im Vorfeld bereichern das Leben der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien, fördern Ausdauer, Konzentration und Teamgeist. Der Wettbewerb soll zum Weitermachen motivieren, auch wenn die Punktezahl dieses Mal nicht gereicht hat, um zum Landeswettbewerb weitergeleitet zu werden. Landrat Thomas Reumann schreibt im Vorwort des Programmbuches: »Allein die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist eine große Auszeichnung, auf die die Schülerinnen und Schüler stolz sein können.«

In der Region Tübingen gibt es besonders viele junge Musiker, die leistungsmäßig so stark sind, dass sie regelmäßig im Bundeswettbewerb, der dieses Mal über Pfingsten in Freiburg stattfinden wird, anzutreffen sind. Häufig machen sie sogar bei mehreren Wertungsspielen mit. Cecilia Kaiser etwa bekam sowohl mit der Geige als auch mit der Oboe mit unterschiedlichen Ensembles die Höchstpunktzahl von 25 Punkten zugesprochen, der Gönninger Eduard Haas bekam erste Preise sowohl am Klavier (24) als auch im Celloquintett (25), der Tübinger Paul Hauser (Violoncello) bekam gleich in drei verschiedenen Ensembles 25 Punkte, die Tübingerin Paula Börtlein (Violine) bekam ebenfalls dreimal die Höchstpunktzahl. Lionel Martin, Olga Rogowski und Joscha Wagner erhielten je zweimal 25 Punkte für ihr Cellospiel, Igor von Gagern (Klarinette) und Benedikt Dan kehren ebenfalls mit zwei ersten Preisen in unterschiedlichen Ensembles zurück. Jana Fitler aus Kusterdingen und Masika Nkom Ngo Pouhe aus Reutlingen bekamen als Solistinnen am Klavier und in der Klavierbegleitung jeweils einen 1. Preis.

Künftige Berufsmusiker

Wie viel Arbeit hinter diesen Ergebnissen steckt, lässt sich nur erahnen. Wer die Beiträge der Musizierenden in den hohen Altersklassen hörte, die mit 24 oder 25 Punkten bewertet wurden, weiß, dass da möglicherweise künftige Berufsmusiker musiziert hatten. Die Jury konnte manchmal nur staunen, zumal die Punktezahl direkt nach dem Spiel, etwa der acht Cellisten von Joseph Hasten ohnehin feststand. Sie hatten zwei Werke von Penderecki und Gubaidulina derart intensiv und spannend, in sich ruhend und aufeinander bezogen musiziert, dass das Publikum anschließend ergriffen wie nach einem besonders guten Konzert nach Hause ging.

Katja Riedel hat für den GEA einmal mehr die Preisträger des Regionalwettbewerbs zusammengetragen – ein aufwendiges Unterfangen, bei dem Vollständigkeit nicht garantiert werden kann. (GEA)